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Kammerjäger unerwünscht

Schaben und Schnecken als Haustiere

Berlin / Lesedauer: 2 min

Einen Hund oder eine Katze findet fast jeder süß. Wer es ausgefallener mag, kann sich Insekten oder Schnecken anschaffen. Langweilig wird es mit denen nicht.
Veröffentlicht:12.09.2013, 16:44
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Der Berliner Biolehrer Jens Esser ist ein Fan von Schaben, Schnecken und Schrecken. Er hält sie für seine Schüler in Terrarien im Bioraum der Greenwich Oberschule und kann über seine Tierchen tolle Geschichten erzählen. Früher hatte der Hobby-Insektenforscher auch zu Hause mehrere Terrarien mit den ungewöhnlichen Bewohnern. Die Schaben und Schnecken bekommen täglich Gemüse und Obst. Saubermachen erübrigt sich in diesen Terrarien, in denen die Fauchschaben friedlich mit den Goldachatschnecken zusammenleben. Denn bei Schaben liegt nie etwas herum, sie fressen alles auf. „Schaben sind wirklich pflegeleicht“, sagt auch Martin Sebesta, der in Berlin in seinem „Antstore“ neben Ameisen auch viele Arten von Schaben, Schnecken und Schrecken verkauft.

Mario Elßner aus dem sächsischen Nossen hat viel Erfahrung mit Schaben, sieben Jahre lang hat er sie selbst gezüchtet – für seine Echsen. „Für die brauchte man viel Futter“, erzählt er. Halten könne man die Schaben in jedem Behälter mit einer glatten Wand und einem dicht schließenden Deckel, berichtet Elßner. Für die Belüftung sollte der Deckel mit einem Fliegengitter bespannt werden. Schaben stellen als Allesfresser keine großen Ansprüche an ihre Fütterung. Auch wenn sie nicht als Futtermittel enden, haben Schaben kein langes Leben. „Maximal ein Jahr“, berichtet der Biolehrer Esser über die Lebenserwartung seiner Fauchschaben. Ursprünglich stammen diese Tiere aus Madagaskar. Ihren Namen verdanken sie dem Geräusch, das sie mit ihrem Hintern erzeugen. Über den Sinn dieses fauchähnlichen Tons sind sich die Experten uneinig. Vielleicht ist es eine Drohgebärde, vielleicht hat sich die Schabe aber auch nur erschreckt.

Imposant sind auch die Riesengespenstschrecken: Bis zu 20 Zentimeter groß können sie werden, deshalb brauchen sie Hochterrarien. „Minimum ist eine Höhe von 60 Zentimetern“, sagt Martin Sebesta. Nach dem Schlüpfen würden die Jungtiere erstmal Ameise spielen, berichtet Esser. Sie kommen mit schwarzem Körper und roten Kopf auf die Welt und rennen wie wild herum. Erst nach einer Zeit werden sie ruhiger und färben sich um.