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Krankheits-Überträger

Schreckens-Schnecken erreichen Europa

Barcelona / Lesedauer: 2 min

Forscher haben in Spanien fremde Schnecken entdeckt, die nun Europa erobern. Sie vernichten nicht nur Felder, sondern übertragen auch eine gefährliche Krankheit.
Veröffentlicht:22.06.2018, 06:00

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Gleich zwei gefährliche Schneckenarten sind zum ersten Mal in Europa aufgetaucht. Ein internationales Forscherteam hat dem Forschungsinstitut Senckenberg zufolge unzählige Exemplare der Schlamm- beziehungsweise Leberegel-Schnecken „Austropeplea viridis” und „Galba cubensis” auf spanischen Reisfeldern eingesammelt.

Brisant: Von den Schnecken geht eine besondere Gefahr aus. Denn sie übertragen laut den Wissenschaftlern die gefährliche Krankheit Fasziolose – diese kann Fieber, Schmerzen und Erbrechen hervorrufen. Ausgelöst werde die Krankheit durch einen Parasiten in der Schnecke – einen Saugwurm. Der Wurm befalle normalerweise Rinder, Schafe und Ziegen, könne aber auch die menschliche Leber erreichen.

Spanien ist ein „Hotspot für Weichtier-Invasionen”

Schlamm-Schnecke „Austropeplea viridis” stamme aus China, der Mongolei und Südostasien. Die Leberegel-Schnecke „Galba cubensis” sei wiederum der bekannteste Zwischenwirt des gefährlichen Parasiten-Wurms der ganzen Karibik und der südlichen Vereinigten Staaten.

Die Forscher vermuten, dass die Weichtiere durch Pflanzen-Importe auf den europäischen Kontinent gelangt seien. Und sie sind nicht die einzigen ungebetenen Gäste: „Neben diesen Arten wurden auch weitere invasive Schnecken in einer hohen Individuendichte gefunden – das spanische Ebro-Delta kann daher als eine Art Hotspot für Weichtier-Invasionen gelten”, sagt Studienautorin Dr. Katrin Schniebs.

Schnecken-Befall des Nordostens nicht auszuschließen

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Schnecken weiter in Europa ausbreiten werden. Die spanischen Gesundheitsbehörden seien bereits informiert worden. Bis die Schnecke den Nordosten erreicht, könnte es laut Schniebs allerdings sehr lange dauern. Ausschließen wolle Schniebs es allerdings nicht: „Wir haben es schon erlebt, dass sich Weichtiere aus wärmeren Gebieten bei uns verbreitet haben.”