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Plagegeister im Sommer

Wie es sich am besten mit Wespen lebt

Bonn / Lesedauer: 3 min

Sie sind eine Plage! Wespen wollen am Eis knabbern, Stechmücken unser Blut trinken. Und Bienen und Hummeln lösen Panik aus, denn sie können in Notwehr stechen. Hier sind einige Tipps zum Umgang mit den Plagegeistern des Sommers.
Veröffentlicht:07.07.2014, 17:46
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Es gibt kaum etwas Schöneres, als an einem sonnigen Nachmittag auf der Terrasse ein Stück Erdbeertorte zu verspeisen. Wenn da nur nicht diese Plagegeister wären: Mücken, die surrend um den Kopf schwirren, und Wespen, die unbedingt auch etwas von der süßen Torte abbekommen wollen.

Stechmücken

Nicht geplagt wird man von Stechmücken, wenn diese sich erst gar nicht in Massen in der Nähe des Hauses aufhalten. Es darf also keine Ablageplätze für die Eier geben. Regentonnen müssen daher abgedeckt werden, erläutert Marius Tünte vom Tierschutzbund. Von Elektroverdampfern hält Susanne Smolka vom Pestizid Aktions-Netzwerk nichts. „Grundsätzlich sollten alle Maßnahmen vermieden werden, die Insektengifte oder Abwehrmittel in die Atemluft gelangen lassen, da dies mit Gesundheitsrisiken verbunden sein kann.“ Und UV-Lampen, an denen Mücken verbrutzeln, sind im Freien verboten.

Es gibt aber auch ein paar rein biologische Tricks: Mücken mögen den Geruch von Tomatenblättern nicht, erläutert Tomas Brückmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Eine Vase mit den Tomatenblättern im Raum oder die Tomatenpflanzen vor dem Fenster helfen. Die Katzenminze und der Walnussbaum haben die gleiche Wirkung, auch ätherische Öle aus Lavendel und Katzenminze sowie Zitronella-Öl vertreiben Mücken.

Wespen und Hornissen

Nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe gehen hierzulande an menschliche Nahrungsmittel, andere Wespen, darunter Hornissen, verschmähen sie. Den Essensdieben sollte man die Futterquelle entziehen: Vorbeugend werden Speisen und Getränke im Freien abgedeckt.

„Die beste Lösung aus Tierschutzsicht ist es, mit den Wespen zu leben“, erklärt Tünte. Dazu tragen schon einfache Maßnahmen bei: Fliegengaze an Fenstern und Türen aufhängen. Einschlupflöcher zu Rollladenkästen oder Zwischendecken werden abgedichtet.

Und geht der Mensch achtsam mit Wespen und Hornissen um, wird er nicht gestochen: „Wenn man sich auf Terrasse oder Balkon durch eine Wespe belästigt fühlt, sollte man ruhig bleiben“, rät der Experte. Ja nicht um sich schlagen. Oder sie vom Arm wegpusten.

Wespen-Nester dürfen nicht ohne Weiteres entfernt werden. „Viele Wespenarten stehen unter Naturschutz“, erklärt die Biologin Smolka. Ein Laie erkenne nicht, um welche Art es sich handelt und verstößt mit der Zerstörung der Nester gegen Gesetze. Deshalb sollte ein Schädlingsbekämpfer gerufen werden.

Georg Eckel vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung sagt sogar: „Nur in Ausnahmefällen in der Nähe von Kindern, Alten, Allergikern oder in gefährdeten Bereichen sollte ein Wespenstaat getötet werden.“ Denn auch hier gilt: „Wenn man einige Regeln beachtet, kann man auch gut mit einem Wespennest in seiner Nähe leben“, so Smolka. Die Tiere sollten eine Schutzzone von zwei bis sechs Metern um ihr Nest erhalten.

Bienen und Hummeln

Bienen und Hummeln dürfen nicht bekämpft werden, das sieht etwa das Naturschutzgesetz vor. Außerdem sei keine Art so aggressiv, dass sie Menschen scheinbar grundlos attackieren, ergänzt Tünte. Auch bei diesen Tieren gelte daher: Hektische Bewegungen vermeiden.