Was für ein Tourauftakt für Anna Kalvelage. Am 17. Februar startet die junge Cellistin gemeinsam mit der Neuen Philharmonie MV zur dritten Stadt.Land.Klassik!-Tour durch den Nordosten. Sie wird als Solistin des 1. Cellokonzerts des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835-1921) zu erleben sein. An diesem Sonntag hat Anna Kalvelage aber einen weiteren Grund, aufgeregt zu sein. Sie begeht ihren 21. Geburtstag. Zum Feiern mit den jungen Musikerkollegen dürfte allerdings erst nach dem Konzert Zeit sein.
Im Zentrum steht derzeit ohnehin eher das Proben als die Vorfreude auf den besonderen Geburtstag. Denn das Cellokonzert in a-Moll hat es in sich. Es gehört neben dem „Karneval der Tiere” zu den berühmteren Kompositionen des Franzosen Saint-Saëns und zählt zum Standardrepertoire von Cellisten. Von Anfang an müsse sie bei dem etwas mehr als 20-minütigen Werk als Solistin voll konzentriert sein, sagt Anna Kalvelage. Es gebe kein Vorspiel des Orchesters und keine ausführlichen Tutti-Passagen, die die Philharmonie alleine bestreitet. Der Solist geht von den ersten Takten an gleich in die Vollen. Nicht umsonst haben berühmte Komponisten wie Schostakowitsch und Rachmaninow die Komposition von Saint-Saëns als das wichtigste Cellokonzert der klassischen Musik überhaupt bewertet.
Solistin spielte seit dem 6. Lebensjahr Cello
„Das Konzert hat für mich eine wunderbare Leichtigkeit und Eleganz”, beschreibt Anna Kalvelage die Besonderheit des Stücks. Zudem biete es „einige harmonische Überraschungen”. Der jungen Musikerin ist nicht bange, dass sie die Leichtigkeit und Eleganz auch ihren Zuhörern nahebringen kann. Immerhin spielt sie schon seit dem sechsten Lebensjahr Violoncello. Davor probierte sie sich mit der Blockflöte und kurze Zeit am Klavier aus. Die gebürtige Kölnerin, die in einem Dorf bei Magdeburg aufgewachsen ist, wechselte mit 15 Jahren auf das renommierte Musikgymnasium „Carl Philipp Emanuel Bach” in Berlin. Derzeit studiert sie im fünften Semester an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler” in der Hauptstadt.
"Es macht super viel Spaß"
Das Cellokonzert hat sie mit dreizehn Jahren schon einmal einstudiert. Damals sei es insbesondere darum gegangen, das herausfordernde Werk technisch zu beherrschen. „Die Technik ist jetzt nicht mehr das Problem. Jetzt geht es um die Emotionen, die wir transportieren wollen”, sagt Anna Kalvelage. „Es macht mir auf jeden Fall super viel Spaß.” Zurzeit übt die junge Frau noch im „stillen Kämmerlein”. Die ersten Orchesterproben stehen erst zwei Tage vor dem Konzertauftakt an. Diese knapp bemessene Zeit gehört allerdings zum Konzertalltag von Solisten.
In dem Video ist Sol Gabetta mit dem Cellokonzert von Camille Saint-Saëns zu hören: