Die Bedrohung kommt aus der eigenen Familie. Auf diese Drehbuch-Rezeptur setzen immer mal wieder Hollywood-Filmemacher, wenn sie den Nervenkitzel ihrer Gruselschocker hoch dosieren wollen. So auch in der Horrofilm-Reihe "Sinister". Hier ist es die Kindergeneration, die den übrigen Familienmitgliedern nach dem Leben trachtet. Vor drei Jahren war der erste Teil mit Hollywoodstar Ethan Hawke eine Überraschung an der Kinokasse, nun kommt der zweite Teil heraus. Hawke ist nicht mehr dabei, starb er doch den Filmtod - gemeuchelt durch die eigene Tochter. Im zweiten "Sinister"-Part ist das Schema ähnlich: Ein Kind gerät unter den Einfluss des Dämons, eine Erwachsene - diesmal die Mutter - erkennt die Bedrohung zu spät. Knarrende Dielen, tropfendes Wasser, wie von Geisterhand umherfliegende Gegenstände - die Gruseleffekte in den dunklen Räumen sind altbewährt.
Schauspieler sind Fehlbesetzung
Die Filmemacher von "Sinister 2" machen so ziemlich alle Fehler, die man bei einem Sequel tunlichst vermeiden sollte. Die Story ist vollkommen unoriginell, dafür aber umso brutaler. Die Musik ist wie schon tausendmal gehört in Horrorwerken. Außerdem sind die Schauspieler eine Fehlbesetzung: James Ransone - im ersten Teil in einer Nebenrolle zu sehen - und Shannyn Sossamon ("Ritter aus Leidenschaft") bieten eine Performance von zwei Notnagel-Laiendarstellern. Mit großen Augen und zittriger Stimme irren sie über die Leinwand, als seien sie im falschen Film. Zu ihrer Ehrenrettung: Selbst mit oscarreifem Talent hätten sie wenig tun können gegen die hölzernen Drehbuchzeilen und all die logischen Brüche im Plot.
Kinostart: 17. September 2015