Auch im neuen Jahrzehnt touren die Musiker der Neuen Philharmonie MV durch den Nordosten. Unter der Leitung von Andreas Schulz präsentieren sie ab Februar wieder berühmte wie auch weniger bekannte Orchesterstücke. Diesmal stehen Meisterwerke von Beethoven, Rossini, Schubert und Weber auf dem Programm. Zum Auftakt von „Stadt. Land. Klassik!“ können sich die Besucher am 23. Februar im Pasewalker Historischen U zudem auf Debussys „Der Nachmittag eines Fauns“ freuen, der von einem Gastauftritt der Deutschen Tanzkompanie gekrönt sein wird. Weitere Stationen der Orchester-Tour sind Demmin, Waren, Malchow, Anklam und Teterow.
Abstimmung über einen Wunschtitel
Den musikalischen Ausklang des Konzertabends bestimmen dann erneut die Leser des Nordkurier. Auch das macht den Charme dieser Veranstaltungsreihe aus. Zur Wahl steht für die kommende Tournee nichts Geringeres als etwas Majestätisches, Folkloristisches und Göttliches.
Majestätisches und Mozart
Beginnen wir mit dem Einzug einer Königin. Erinnern Sie sich an die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London? Seinerzeit legten der Geheimagent ihrer Majestät, James Bond alias Daniel Craig und Queen Elizabeth II. die kurze Strecke zwischen Buckingham Palast und dem Stadion in einem Hubschrauber zurück. Dieser typische britische TV-Klamauk wurde mit Georg Friedrich Händels „Der Einzug der Königin von Saba“ aus dem Oratorium Solomon unterlegt. „So viel Strahlkraft wie in Händels Musik ist wirklich selten“, sagt Chefdirigent Andreas Schulz, dessen Orchester im vergangenen Jahr die Feuerwerksmusik des deutsch-britischen Barock-Komponisten aufgeführt hat.
Nicht minder stimmungsvoll geht es in den Werken von Edvard Grieg zu, dessen „Hochzeitstag auf Troldhaugen“ ebenfalls zur Abstimmung steht. „Extrem überspitzt formuliert sind Griegs Stücke nah dran am Schlager, und zwar im besten Sinne“, sagt der Orchesterleiter. Die Musik sei zugänglich und unphilosophisch, positiv und beschwingt – „insbesondere das Stück, das wir ausgewählt haben“. Berühmt wurde der norwegische Pianist und Komponist mit seiner „Peer Gynt Suite“. Übrigens, die DDR Rockband Electra hatte in den 1970er Jahren daraus den Titel „In der Halle des Bergkönigs“ gecovert.
Freikarten zu gewinnen
Dritter Kandidat für den „Stadt. Land. Klassik!“-Wunschtitel ist das Finale aus der Haffner-Sinfonie des Meisterkomponisten Wolfgang Amadeus Mozart. „Mozart ist eine einmalige Erscheinung in der Musikgeschichte“, sagt Schulz. Für nicht wenige sogar eine göttliche. Gläubige Menschen sagen ja, so bringt Schulz seine Begeisterung zum Ausdruck, dass Mozart ein musikalischer Kanal vom lieben Gott gewesen sein muss. „Bei ihm haben einzelne Töne oft eine große Bedeutung.“ Mit dem Finale der Haffner-Sinfonie – Sigmund Haffner war dereinst Salzburger Bürgermeister – könnte das junge Orchester mithin spannendes musikalisches Neuland betreten. „Eine Mozart Sinfonie haben wir noch nie gemacht“, sagt Chefdirigent Schulz, das könne ein Vorstoß in diese Richtung sein.
Die traditionellen Wunschtitel bei „Stadt. Land. Klassik!“ sind der Neuen Philharmonie nicht zuletzt deshalb ein Anliegen, weil dort auch unbekanntere Stücke zur Auswahl stehen. „Ich habe den Wunsch, dass die Leute da mal reinhören und deren Neugierde geweckt wird.“ Bei den Hochkarätern, die diesmal im Rennen sind, dürfte die Entscheidung schwer fallen. Unter allen Teilnehmern der Abstimmung werden 10x2 Eintrittskarten verlost.