Der amerikanische Investitionsberater und Börsenanalyst Martin Armstrong hat einen streng geheimen Code entwickelt, mit dem er viele große Finanzereignisse der letzten Jahre erstaunlich präzise prognostizieren konnte. Zu diesem Zweck hat er seine Computer mit allen Informationen gefüttert, die auch nur im Entferntesten für die wirtschaftliche Entwicklung relevant sein könnten. In der Geschichte ging er dabei bis zur Prägung der ersten Münzen zurück.
Die Münzen haben ihm stets Glück gebracht, seine erste Million machte Armstrong als jugendlicher Numismatiker. Nun sollte man meinen, dass ein solches Wunderkind auch noch mit 65 in der Branche gefeiert wird und alles erreicht hat. Tatsächlich füllt Armstrong mit seinen Seminaren heute wieder die Hallen. Aber zwischenzeitlich verbrachte er auch 12 Jahre hinter Gittern. Unter Umständen, die auch ohne Ansicht der Person und der Sachlage höchst fragwürdig erscheinen.
Zusammenhänge wichtiger als Geld
Der deutsche Regisseur Marcus Vetter („Das Herz von Jenin“) hat sich als studierter Businessmanager in seinen Dokumentationen immer wieder kritisch mit der Welt der Großfinanz auseinandergesetzt. Bereits für seinen Film „Wo das Geld wächst“ versuchte er, Kontakt zu Martin Armstrong aufzunehmen, der aus besagten Gründen nicht verfügbar war. Trotzdem saugte Vetter jahrelang alle Informationen auf, die von oder über diese schillernde Person greifbar waren.
Nach Armstrongs Haftentlassung konnte nun diese faszinierende Nahaufnahme eines schwer Fassbaren entstehen. Sie zeigt einen allein erziehenden Vater, der ständig gearbeitet hat. Einen Mann, der mit Milliarden hantierte und noch lange Zeit bei seiner Mutter lebte und in einem alten Toyota umherfuhr, weil ihn wirtschaftliche Zusammenhänge immer mehr interessierten als das Geld selbst. So allgemeinverständlich wie nur irgend möglich erläutert Vetter die spannende Materie. Und er stellt brennende Fragen über die zweifelhafte Rolle von Regierungsbehörden in den Raum, die wohl immer unbeantwortet bleiben werden. Am Ende hat sich jeder Zuschauer ein eigenes Bild von Martin Armstrong geschaffen und geht mit genügend Gesprächsstoff für die nächsten Tage und Wochen nach Hause.
Anspruch: 4
Spannung: 3
Action: 1
Humor: 1
Erotik: 0