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FCN nutzt Friedländer Blackout aus

Friedland / Lesedauer: 3 min

Fußballer vom 1. FC Neubrandenburg 04 zogen mit einem deutlichen Sieg beim TSV Friedland 1814 in die zweite Runde des MV-Pokal-Wettbewerbs ein.
Veröffentlicht:01.08.2022, 10:12

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Was den 180 Zuschauern am Rand und den Kickern auf dem Spielfeld seit gut einer Stunde klar gewesen war, fasste der Stadionsprecher am Hagedorn nach dem Abpfiff noch einmal zusammen: „Die Pokal-Überraschung ist also ausgeblieben.“ Als 5:0 (4:0)-Sieger schlenderten die Verbandsliga-Fußballer vom 1. FC Neubrandenburg 04 beim Landesligisten TSV Friedland 1814 vom Platz. Acht Top-Minuten des FCN vor der Halbzeit-Pause, was acht Blackout-Minuten des Hausherrn entsprach, hatten gereicht, um diese Erstrunden-Partie im Landescup-Wettbewerb zu einer klaren Sache zu machen.

„Diese hohe Niederlage war unnötig. Eine halbe Stunde lang hat unsere Mannschaft das richtig gut gemacht.”, sagt Ex-Trainer Dahms

Friedlands zurückgetretener Trainer-Routinier Heinz Dahms, der seinen urlaubenden Nachfolger René Peters an der Seitenlinie vertreten hatte – und das ziemlich lautstark –, schüttelte den Kopf: „Diese hohe Niederlage war unnötig. Eine halbe Stunde lang hat unsere Mannschaft das richtig gut gemacht. Aggressives Auftreten, Zweikämpfe, so wie es in einem Pokalderby sein muss. Dann aber gibt’s ein Gegentor, und alle Dämme brechen. Die Köpfe unten. Das ist schlecht.“

Der Landes-Vizemeister aus Neubrandenburg, erwartungsgemäß weitaus mehr am Ball als der klassentiefere Gegner, hatte sich zunächst redlich um Struktur und Torgefahr bemüht. Doch je näher man der von Heinz Bleeck gehüteten Friedland-Kiste kam, desto unkonkreter wurde das Spiel. Zumal die TSV-Elf geschickt verteidigte und versuchte, vorn den einen oder anderen Nadelstich zu setzen.

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Doch dann! Es folgte eine Phase, in der sich die Ereignisse überschlugen. Ballverluste in der Gastgeber-Abwehr ergaben Schuss-Chancen für den FCN: der fleißige Youngster Jannik Witte mit einem hübschen Hieb (34. Minute) und sein erfahrener Teamkollege Michael Freyer (39.) trafen ins Ziel. Taktik-Fuchs Christoph Fischer holte zudem einen Elfmeter heraus und verwandelte diesen höchstpersönlich (41.). Und Sekunden darauf nutzte Freyer ein Chaos im Friedländer Fünf-Meter-Raum zum 4:0 (42.). Super für den FCN, ein Alptraum für den TSV.

Das Ding war gelaufen. Was dem zweiten Durchgang anzumerken war. Der fiel eher zäh aus, war von einem verbissenen Hickhack im Mittelfeld geprägt. Dahms: „Immerhin hat unsere Mannschaft dagegengehalten und das Gesicht gewahrt. Darum konnte es uns nur noch gehen.“

Friedländer-Männer hatten auch noch Verletzungspech

Die Friedland-Männer David Kühn und Paul Michaelis hatten dann auch noch Verletzungspech, beide humpelten vorzeitig vom Feld. Statt eines nicht unverdienten Ehrentreffers für den TSV gab es kurz vor Schluss das fünfte FCN-Tor: Nach einer Freistoß-Banane von Michael Freyer – später von seinem Team zum „Man of the Match“ gekürt – ließ Christoph Fischer den Ball auf den Schädel titschen, und drin war er (89.). Co-Produktion zweier Kämpen, die es zusammen auf 71 Jahre bringen.

FCN-Coach Mathias Wackerow: „Wir sind in der zweiten Pokalrunde, diese Aufgabe ist erfüllt.“ Er habe „eine klare Steigerung“ seiner Mannschaft zum vorangegangenen 5:3-Testkick gegen Landesliga-Meister Hanse Neubrandenburg gesehen und „reichlich Erkenntnisse gewinnen“ können, zumal nach der Pause auch diverse Nachwuchsleute Einsatzzeiten erhielten. Wackerow ist klar: „Wir müssen diese Woche nutzen, um am kommenden Wochenende in der Lage zu sein, eine Schippe draufzulegen.“

Was notwendig sein wird. Nach dem Saison-Start per MV-Cup-Partie geht am Samstag (14 Uhr) für die Vier-Tore-Städter die Verbandsliga-Saison gleich mit einem Prestige-Duell los – bei „Lieblingsgegner“ Penzliner SV. Möglicherweise kann dann Offensivkraft Daniel Nawotke, zuletzt gesundheitlich angeschlagen, zumindest als Reservist dabei sein. Der TSV Friedland bestreitet zeitgleich zu Hause sein Auftaktspiel in der Landesliga Ost gegen den VfL Bergen.

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