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Agrarsubventionen

Seenplatte ganz vorne – so viel EU-Geld fließt in die Landwirtschaft von MV

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Mit 8 Milliarden Euro ist der Agrarsektor in MV und Brandenburg in der vergangenen Förderperiode von der EU unterstützt worden. Ganz vorne: der Landkreis Seenplatte.
Veröffentlicht:20.01.2023, 09:15

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Die Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern haben von 2014 bis 2021 im Bundesvergleich am stärksten von den EU-Agrarsubventionen profitiert. Bei einer Auswertung der gezahlten Gelder der vergangenen Förderperiode steht dabei der die Mecklenburgische Seenplatte ganz oben: Mehr als 827 Millionen Euro flossen aus den Förderprogrammen EGFL und ELER in den Landkreis.

Es folgen Ludwigslust-Parchim (rund 819 Mio. Euro), der Landkreis Rostock (671), Vorpommern-Greifswald (667) und Vorpommern-Rügen (562). Im Ranking der deutschen Landkreise liegen die Uckermark (432) auf Platz 10 und Nordwestmecklenburg mit rund 383 Millionen Euro Agrarsubventionen auf Platz 15. Im Vergleich der Bundesländer liegen Mecklenburg-Vorpommern (4,1 Mrd. Euro) und Brandenburg (3,9 Mrd. Euro) auf den Plätzen 5 und 6. Das zeigt die Auswertung der Datenbank Farmsubsidies durch Correctiv.Lokal und dem Nordkurier.

53 Milliarden Euro für deutsche Landwirtschaft

Seit dem 1. Januar 2023 läuft die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union. Die vergangene Förderperiode dauerte von 2014 bis 2021. Mindestens 447 Milliarden Euro hat die EU in dieser Zeit an Landwirte, Betriebe und öffentliche Einrichtungen in ganz Europa verteilt. Subventionsempfänger in Deutschland erhielten rund 53 Milliarden Euro.

Damit ist Deutschland nach Frankreich und Spanien der drittgrößte Empfänger von Agrarsubventionen in der EU. Doch nicht immer werden Klima- und Tierschutz bei der Verteilung der Gelder berücksichtigt – obwohl die Agrargelder mehr als ein Drittel des gesamten EU-Budgets ausmachen. Laut EU-Daten haben sich die CO2-Emissionen in der europäischen Landwirtschaft zwischen 2006 und 2017 kaum verändert.

Ministerien die größten Empfänger

Am meisten EU-Subventionen flossen in Deutschland zwischen 2014 und 2021 in die Bundesländer Bayern (10,2 Mrd. Euro) und Niedersachsen (7,96 Mrd.), am wenigsten in die Stadtstaaten sowie das Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die größten Empfänger in MV waren das Landwirtschafts-Ministerium (68,2 Mio. Euro), der Betrieb für Bau und Liegenschaften (38,9 Mio.) sowie die private Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse (30,9 Mio.).

In Brandenburg ging das meiste Geld an das Landwirtschafts-Ministerium (18,1 Mio.), an die private Agrargenossenschaft Radensdorf (16,1 Mio.) sowie das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (14,2 Mio.). In der Uckermark bekam die Agrarprodukte Dedelow GmbH mit rund 10,1 Millionen Euro den größten Anteil.