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Deutlich mehr Badetote nach Supersommer in MV

Schwerin / Lesedauer: 2 min

In diesem Jahr starben in Mecklenburg-Vorpommern deutlich mehr Menschen beim Baden. Dabei gibt es auffällige Unterschiede zwischen der Ostsee und den Binnengewässern.
Veröffentlicht:13.09.2018, 16:54
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Beim Baden sind in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern bereits 30 Menschen ertrunken, fast ein Drittel (9) mehr als im Vergleichszeitraum 2017. Das geht aus einer vorläufigen Bilanz der ersten acht Monate dieses Jahres hervor, die am Donnerstag von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vorlegt wurde. 24 der Badetoten waren Männer. Mindestens 11 der Ertrunkenen waren älter als 71 Jahre, ein Kind verlor sein Leben.

445 Badetote in Deutschland

Auch bundesweit sind bis Ende August in deutschen Gewässern so viele Menschen ertrunken wie seit 2008 nicht mehr. Mindestens 445 Menschen starben, 148 mehr als im Vorjahreszeitraum. Als häufige Ursachen nannte DLRG-Präsident Achim Haag Leichtsinn, das Überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, eine zu hohe Risikobereitschaft sowie insbesondere das Baden an unbewachten Badestellen. Unfallschwerpunkte sind demnach Seen und Flüsse.

370 Menschen (82 Prozent) ertranken in den überwiegend unbewachten Binnengewässern. 210 von ihnen starben in Seen und Teichen, 141 in Flüssen, 19 in einem Kanal. Als besorgniserregend bezeichnete Haag die steigenden Opferzahlen bei den Vor- und Grundschulkindern. Bundesweit ertranken in der Altersklasse 0 bis 10 Jahre im Berichtszeitraum 26 Kinder, im Vergleichszeitraum waren es 13. Bei den 11- bis 15-Jährigen gab es 13 Todesfälle, das waren 9 mehr als im Vergleichszeitraum.

Viele Tote in Schwimmbädern

In Mecklenburg-Vorpommern kamen 18 Menschen in Binnengewässern ums Leben. Außergewöhnlich viele Todesfälle ereigneten sich laut DLRG in Schwimmbädern. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl bundesweit um 19 auf 29. Aus Mecklenburg-Vorpommern wurde ein Todesfall gemeldet.

Nord- und Ostsee relativ sicher

Im Vergleich dazu sind laut DLRG die Küsten von Nord- und Ostsee relativ sicher, weil die Badestellen von Mitte Mai bis Mitte September von Rettungsschwimmern bewacht werden. An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ertranken demnach bis Ende August 11 Menschen.

In Hamburg hat sich in den ersten acht Monaten dieses Jahres die Zahl der Badetoten mehr als verdreifacht: Zwischen Januar und August 2018 ertranken hier 14 Menschen, zehn mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die meisten Badetoten hatte Bayern mit 80 Todesfällen (+18) vor Nordrhein-Westfalen mit 55 Opfern (-18) und Niedersachsen mit 52 Menschen (+14). Mecklenburg-Vorpommern liegt in der Statistik auf Platz 6. In Brandenburg starben 28 (+6) Menschen. Die wenigsten Badenden – fünf – ertranken in Thüringen.