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Mord auf Usedom

Marias Mutter bricht weinend im Gericht zusammen

Stralsund / Lesedauer: 2 min

Zwei junge Männer müssen sich wegen des Mordes an Maria (18) aus Zinnowitz verantworten. Die Mutter des Opfers sagte nun mit bewegenden Worten vor Gericht aus.
Veröffentlicht:22.08.2019, 11:58
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Mit der Befragung von Marias Mutter ist vor dem Landgericht Stralsund der Prozess um die Ermordung der 18-jährigen aus Zinnowitz auf Usedom fortgesetzt worden. Mit bewegenden Worten schilderte die 47-Jährige am Donnerstag, wie Maria und sie vor dem Verbrechen den Tag verbracht hatten. Heftig weinend sagte sie, wie sehr ihr ihre Tochter fehle. Auf Wunsch der Mutter wurde der Prozess kurz unterbrochen.

Die 19 und 21 Jahre alte Angeklagten haben laut Staatsanwaltschaft einen Menschen sterben sehen wollen und hatten sich dafür die schwangere Frau ausgesucht. Die Männer aus Zinnowitz und einem Nachbarort waren einen Monat nach der Tat festgenommen worden. Die Tatwaffe ist bis heute verschwunden.

Angeklagter zeigte Mittelfinger vor Gericht

Am ersten Prozesstag hatte der 19-Jährige ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Der zweite Angeklagte hatte in einer Erklärung zugegeben, bei dem Verbrechen anwesend gewesen zu sein. Er sei aber nicht beteiligt gewesen und habe auch nicht – wie von seinem Mitangeklagten behauptet – während der Tat die Beine von Maria festgehalten. Während der Ältere keine Scheu hatte, sein Gesicht zu zeigen, hatte der 19 Jahre alte Mann sein Äußeres völlig verhüllt. Auf der Anklagebank sitzend, streckte er den auf ihn gerichteten Kameras den Mittelfinger entgegen.

Während Marias Mutter vor Gericht sprach, zeigte sich der 19-Jährige unbeteiligt – wie auch schon am ersten Prozesstages während seines schockierenden Geständnisses. Insgesamt sollen mehr als zehn Zeugen gehört werden, darunter auch die Freundin des 19-Jährigen. Sie soll nach Aussagen des Angeklagten frühzeitig von dem Verbrechen erfahren, aber nichts getan haben, um es zu verhindern oder danach der Polizei zu melden.