In Mecklenburg-Vorpommern sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Deutschen Kinderhilfe 346 Kinder sexuell missbraucht geworden. Im Vorjahr waren es 387 Fälle, wie der Verein am Montag in Berlin mitteilte. Die Angaben beruhen auf einer Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik.
In 231 Fällen ermittelte die Polizei demnach im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern wegen Kinderpornografie. Für das Jahr 2018 nannte die Kinderhilfe 296 Fälle. Minderjährige sind in diesem Bereich allerdings nicht nur Opfer, sondern manchmal auch Täter.
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Kinderpornografische Videos bei WhatsApp
Immer häufiger würden Fälle bekannt, bei denen Jugendliche kinderpornografische Videos über Messenger-Dienste wie WhatsApp tauschten. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, sieht „ein erhebliches Risiko” für sexuelle Übergriffe durch andere Kinder und Jugendliche.
Bei der Polizei gehen nach Auskunft des BKA in der Corona-Krise nicht mehr Hinweise auf Gewalt und Missbrauch in der Familie ein als sonst. Diese Daten seien jedoch mit äußerster Vorsicht zu interpretieren, erklärte BKA-Chef Holger Münch. Das Dunkelfeld sei groß und die Auflagen in der Corona-Pandemie könnten dazu beitragen, dass familiäre Konflikte eskalierten.