StartseiteRegionalMecklenburg-Vorpommern▶ 410 Millionen Euro für Bauern in MV

Landwirtschaft

▶ 410 Millionen Euro für Bauern in MV

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Noch vor Weihnachten sollen allein 355 Millionen Euro an die Landwirte überwiesen werden - und damit früher als üblich. Nach zwei Jahren Dürre ist das für die Bauern in MV eine gute Nachricht.
Veröffentlicht:20.12.2019, 06:23

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Mecklenburg-Vorpommerns Bauern bekommen in diesem Jahr von der Europäischen Union 410 Millionen Euro. Nachdem Ende Juni bereits 55 Millionen Euro ausgezahlt wurden, sollen am Freitag 355 Millionen Euro auf die Konten der Agrarbetriebe überwiesen werden.

Damit gingen die nach der bewirtschafteten Fläche berechneten Direktzahlungen noch vor Weihnachten bei den Landwirten ein, teilte das Agrarministerium am Donnerstag in Schwerin mit. „Dies ist mir auf Grund der angespannten Wirtschaftssituation in vielen Betrieben infolge der schwierigen Witterungsbedingungen 2018 und 2019 sehr wichtig”, erklärte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD).

Zum 30. Juni waren den Angaben zufolge 55 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums überwiesen worden. Das Geld dient der Förderung von Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.

Bauern protestieren gegen Agrar-Politik des Bundes

Erst in dieser Woche wendeten sich die Bauern im gesamten Nordosten mit Protesten gegen die ihrer Ansicht nach restriktive Agrarpolitik der jüngsten Zeit und forderten, dass man ihnen mehr auf „Augenhöhe” begegnet. „Wir haben den Eindruck, dass bei unseren bisherigen Protesten die Gesprächsangebote zwar öffentlichkeitswirksam angenommen wurden, dann kommt aber nichts bei raus”, sagte Landwirt Sönke Andresen aus Tarnow bei Rosenow im Gespräch mit dem Nordkurier.

Als Beispiel dafür führte er den „Agrargipfel” Anfang Dezember im Berliner Bundeskanzleramt an, bei welchem die rund 40 landwirtschaftlichen Verbänden und Organisationen jeweils gerade mal drei Minuten Redezeit bekommen hätten.

Besonders erbost sind die Bauern in der Region nach den Worten Andresens über den Referentenentwurf für die neue Düngemittelverordnung. „Dieser Entwurf zeigt, dass unserer Bedenken überhaupt nicht wahrgenommen werden.” Auch die möglichen Folgen des EU-Mercosur-Abkommens zwischen der Europäischen Union und Südamrika treiben die Landwirte um.

Sie fürchten, dass bei einem Abschluss des Abkommens über die größte Freihandelszone der Welt der hiesige Markt mit Agrarprodukten überschwemmt werden könnte, die nach geringeren Qualitätsauflagen hergestellt werden als hierzulande.

Zu den Feiertagen sind weitere Aktionen geplant.