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„Romance Scam”

61-Jährige überweist Tausende Euro an Betrüger

Bergen / Lesedauer: 2 min

Auf der Insel Rügen ist eine 61-jährige Frau Opfer des sogenannten Romantik-Betruges geworden. Ein angeblicher Chirurg erschlich sich das Vertrauen der Frau.
Veröffentlicht:16.05.2018, 12:53

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Ein 61 Jahre alte Frau auf Rügen ist auf einen Romantik-Betrüger hereingefallen. Die Geschädigte hatte im November vergangenen Jahres über eine Internetplattform Kontakt mit dem angeblichen Chirurgen „Dr. Jack Dossier” aufgenommen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Dieser habe angegeben, dass er aus den USA stamme und sich derzeit im Irak befinde.

Nach dem Austausch einiger Nachrichten habe er die Frau gebeten, dringend benötigte Dokumente aus den USA für ihn entgegenzunehmen, da dies im Irak nicht möglich sei. Die Überstellung solle durch eine Sicherheitsfirma erfolgen. Im März und April nahm diese Firma dann Kontakt zu der 61-Jährigen auf und forderte mehrfach Geld für Zoll oder Gebühren, so die Beamten weiter.

Ende April habe die Firma insgesamt 6500 Euro gefordert, bis dahin hatte das Opfer bereits 4000 Euro bezahlt. Als die Frau sich schließlich weigerte, weitere Überweisungen zu tätigen, habe der angebliche Arzt mit Drohungen reagiert. Das habe die Frau schließlich dazu veranlasst, Anzeige zu erstatten.

Polizei warnt erneut vor „Romance Scam”

Den Vorfall nimmt die Polizei erneut zum Anlass, vor dem sogenannten „Romance Scam” zu warnen. Dabei handele es sich um eine seit Jahren bekannte Betrugsmasche, welche meistens „den hoch organisierten Banden der Nigeria Connection” zugerechnet werden könne. Diese erstellten authentisch wirkende Fake-Profile auf verschiedenen Plattformen und stellten sich als gutaussehende und erfolgreiche Personen vor.

Diese spielten ihren Opfern dann Verliebtheit und schließlich eine feste Partnerschaft vor. Anschließend werde eine Notlage vorgetäuscht und das Opfer um finanzielle Hilfe gebeten.

Die Betrüger kommunizieren laut Polizei oft in gutem Englisch, wobei sie häufig Software benutzten. Erkennen könne man sie an den Bildern, die in die Fake-Profile eingespeist wurden. Diese seien oft unscharf und von geringer Auflösung, da sie von Identitätsdiebstählen stammten.