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Übung

Afrikanische Schweinepest ausgebrochen - zumindest testweise

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest könnte den gesamten Handel mit Schweinefleisch zum Erliegen bringen. Eine Übung hat gut geklappt, aber hoffentlich tritt nie der Ernstfall ein.
Veröffentlicht:12.10.2017, 17:54
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Die Veterinärbehörden der sechs Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern haben ihr Vorgehen im Fall des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geprobt. Anlass für das zweitägige behördenübergreifende Training in dieser Woche war die Seuchensituation in Polen und Tschechien, teilte das Agrarministerium am Donnerstag in Schwerin mit. Einbezogen waren auch das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF), die Jagd-, Forst- und Ordnungsbehörden sowie der Katastrophenschutz.

Sperrzonen ausgewiesen

Agrarminister Till Backhaus (SPD) äußerte sich zufrieden mit dem Ablauf der Übung. Dabei war von einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei zwei Hausschweinen in Freilandhaltung im Landkreis Rostock ausgegangen. Zeitgleich sah das Szenario ein verendetes Wildschwein in Vorpommern-Greifswald vor.

    Ein Arbeitsstab im Innenministerium benachrichtigte daraufhin die Veterinärämter der Landkreise und Rostocks und setzte eine Reihe von Maßnahmen in Gang: Sperrzonen wurden ausgewiesen, Veterinäre simulierten die Entnahme von Blutproben, das LALLF deren Untersuchung. Die untere Jagdbehörde wurde mit der Suche nach weiteren toten Wildschweinen beauftragt. Der Arbeitsstab registrierte in sieben simulierten Fällen Ausbruch oder Verdacht der ASP bei Wild- und Hausschweinen in fünf Landkreisen.

    Seuchenschutz-Maßnahmen für Halter von Schweinen

    Geübt wurden neben Koordinierung und Kommunikation auch praktische Handlungen wie das Ausweisen oder Absperren von Gebieten, die Kommunikation mit Flächeneigentümern im Seuchengebiet, Seuchenschutz-Maßnahmen für Halter von Hausschweinen, das Überprüfen und Desinfizieren von Ställen und die Information der Öffentlichkeit.

    Backhaus mahnte Jäger, Forst- und Landwirte, den stark wachsenden Wildschweinbestand im Land zu reduzieren. Werde die Seuche eingeschleppt und auf Wild- und Hausschweine übertragen, drohten Schweinehaltern und Ernährungswirtschaft durch Handelsbeschränkungen massive wirtschaftliche Schäden. „Schlimmstenfalls kommt der Handel mit Schweinefleisch im Land zum Erliegen”, warnte der Minister.