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Energiekrise

Aldi will einige Läden früher schließen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Abends noch schnell einkaufen: das kann in einzelnen Aldi-Märkten ab November schwierig werden. Die Kette versucht auf verschiedenen Wegen, Energie zu sparen.
Veröffentlicht:19.10.2022, 17:30

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In den letzten Jahren gab es bei Öffnungszeiten von Läden, Supermärkten und Kaufhallen eigentlich nur eine Richtung – die meisten hatten immer länger auf. Doch nun prescht Aldi Nord vor und verkündet eine Trendwende: Einzelne Läden sollen nun wieder früher schließen. Die Einzelhandelskette begründet das mit den Bemühungen, Energie zu sparen.

Müssen Mitarbeiter nun um ihre Stellen fürchten? Die Reduzierung der Öffnungszeiten habe keine Auswirkungen auf die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere mehr als 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Märkten beschäftigen wir selbstverständlich weiter”, heißt es seitens des Konzerns.

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„Allerdings freuen wir uns, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den vergangenen Jahren Außerordentliches geleistet haben, durch die Reduzierung der Öffnungszeiten ein wenig mehr Freizeit geben zu können“, sagt Nicolás de Lope, Sprecher der Verwaltungsratsbevollmächtigten von Aldi Nord. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben insgesamt rund 38.000 Mitarbeiter und 2220 Märkte.

Vor allem Märkte in Großstädten haben mittlerweile oft länger als 20 Uhr auf. In Mecklenburg-Vorpommern haben einzelne Märkte unter anderem in Rostock, Neubrandenburg und Schwerin derzeit bis 21 Uhr geöffnet, die meisten Filialen schließen, folgt man den Angaben, die Aldi selbst im Internet veröffentlicht, bereits heute planmäßig um 20 Uhr. So ist es zum Beispiel in Waren, Neustrelitz, Demmin oder auch in Anklam oder Ueckermünde.

Aldi passt auch Heizungsanlagen an

Um welche Filialen es sich genau handelt, konnte Aldi Nord auf Nordkurier-Anfrage nicht sagen. Man wolle „die Anpassung der Öffnungszeiten aber prominent in unseren Märkten und online” den Kunden mitteilen.

Neben langfristigen Bemühungen, Energie einzusparen, setzt Aldi auch weitere kurzfristige Maßnahmen: So wird die Beleuchtungsdauer der Außen- bzw. Werbebeleuchtung sowie die Temperaturregelung der Heizungsanlagen angepasst. Damit kommt die Einzelhandelskette auch den Anforderungen der „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen” (EnSikuMav) nach.

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Konkret verzichtet der Discounter nach eigener Aussage außerdem bereits auf einige Beleuchtung im Backbereich und den Regalen, die Lichter in Filialen und Logistikzentren würden überall abgeschaltet, wo sie nicht nötig sind. Und seit Oktober werden die offenen Kühlwandregale mit Türen ausgestattet, um die Energieeffizienz der Kühlmöbel zu erhöhen. Für das Kühlen von Waren, zum Beispiel Fleisch oder Käse, die Beleuchtung sowie die Heizung fallen die meisten Kosten an, wenn es um den Bereich Energie geht.

Andere Einzelhandelsketten bleiben bei ihren Öffnungszeiten

Andere Einzelhandelsketten haben das Problem der Energiekosten auch auf dem Schirm, setzen aber nicht auf verkürzte Öffnungszeiten. „Routinemäßig überprüft Netto als Lebensmittel-Discounter seine Kostenstruktur”, teilt das Unternehmen mit Sitz in Stavenhagen auf Nordkurier-Anfrage mit. In Einzelfällen könne dies zu Veränderungen bei den Öffnungszeiten führen. „Eine flächendeckende Verringerung der Öffnungszeiten ist aktuell nicht geplant”, sagt eine Netto-Sprecherin abschließend.

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Auch andere Ketten wie Rewe oder die Drogeriekette Rossmann hatten bereits vorher mitgeteilt, dass sie derzeit nicht auf verkürzte Öffnungszeiten setzen.