StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernAuch Schweden genehmigt Bau von Nord Stream 2

Ostsee-Pipeline

Auch Schweden genehmigt Bau von Nord Stream 2

Stockholm / Lesedauer: 2 min

Obwohl Schweden dem Milliardenprojekt Nord Stream 2 weiterhin kritisch gegenüber steht, kann die Ostsee-Pipeline auch hier gebaut werden.
Veröffentlicht:07.06.2018, 19:16
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Nach Deutschland und Finnland hat nun auch Schweden den Bau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 genehmigt. Es gebe zwar große Bedenken, doch keine objektiven Gründe, die Schweden erlauben würden, das Projekt zu stoppen, teilte die Regierung am Donnerstag in Stockholm mit.

Nord Stream 2 soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Mittel- und Westeuropa transportieren. Die rund 1200 Kilometer lange Pipeline soll dafür auch durch die sogenannte Ausschließliche Wirtschaftszone Schwedens geführt werden. Dies hätte das Land nur stoppen können, wenn beispielsweise eine Umweltprüfung negativ ausgefallen wäre.

Schweden stehe dem Projekt weiter kritisch gegenüber, betonte Wirtschaftsminister Mikael Damberg: „Es birgt das Risiko, gegen die Ziele der EU-Energieunion zu verstoßen und geltendem EU-Recht nicht zu entsprechen.” Die Regierung genehmigte die Pipeline unter der Bedingung, dass die sensible Umwelt der Ostsee, die Schifffahrt, die Sicherheit im Seeverkehr und die Fischerei geschützt werden.

Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden

In deutschen Gewässern wird die Pipeline bereits gebaut. Am 15. Mai begann Nord Stream 2 mit Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden. Zwischenzeitlich wurden diese allerdings unterbrochen, weil Schmierfett an mehreren Stränden gefunden wurde. Der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, geriet daraufhin zunächst in die Kritik, dann übernahm Nord Stream aber die Verantwortung.

Eilanträge von Naturschützern konnten zuvor den Baustart nicht verhindern. Länder wie Polen und die baltischen Staaten befürchten außerdem eine zunehmende Abhängigkeit der EU von russischen Gaslieferungen.

Russland und Dänemark haben Nord Stream 2 noch nicht genehmigt. Dass das Projekt in Moskau durchgewunken wird, gilt jedoch als sicher. Dänemark dagegen sieht es sehr kritisch und könnte zumindest eine Verlegung der geplanten Route außerhalb seiner Gewässer erzwingen.