StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernAutodiebe haben es auf VW-Busse abgesehen

Transporter

Autodiebe haben es auf VW-Busse abgesehen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Allein in diesem Jahr wurden in Mecklenburg-Vorpommern bereits mehrere VW-Busse desselben Typs gestohlen. Es könnte sich um organisierte Kriminalität handeln.
Veröffentlicht:23.01.2020, 13:37

Artikel teilen:

Fünf VW-Busse in knapp 20 Tagen: Im Osten Mecklenburg-Vorpommerns wurden seit dem Jahreswechsel bereits fünf Transporter des Typs T6 „Multivan” gestohlen. Zwei standen auf dem Parkplatz eines Autohauses in Bad Sülze, einer weiterer wurde in Saal gestohlen, außerdem einer in Zarnekow bei Dargun. Den vorerst letzten Diebstahl gab es in der Nacht zu Dienstag in Demmin. An einem VW-Bus in Dierhagen sind die Täter aber gescheitert, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg auf Anfrage bilanziert. Der Gesamtschaden liege demnach allein in diesem Jahr bei 180.000 Euro.

Und das sind nur die Zahlen aus diesem noch jungen Jahr. Anfang Dezember wurden zwei „T6” in Zingst gestohlen, die sehr nah beieinander geparkt waren. Weitere Diebstahls-Meldungen gab es im September aus Neustrelitz und im Juni aus Ribnitz-Damgarten, wo Diebe in zwei Nächten drei Transporter von Autohaus-Parkplätzen klauten. Ein nagelneuer „Multivan” im Wert von 90.000 Euro wurde im Mai in Neubrandenburg gestohlen. In allen Fällen handelte es sich um relativ neuwertige Fahrzeuge.

„Es könnte der Beginn einer Serie sein”, so die Sprecherin. Immer wieder komme es vor, dass sich professionelle Autodiebe auf ganz bestimmte Typen spezialisieren. Die Ermittler würden einen Zusammenhang prüfen. In der organisierten Kriminalität sei es üblich, dass die „Besteller” im Ausland sitzen und solche „Aufträge” erteilen. Die Diebesbanden ziehen dann los.

Das Polizeipräsidium Rostock, zuständig für den westlichen Teil von Mecklenburg-Vorpommern, meldete auf Anfrage vier gestohlene VW-Transporter in diesem Jahr. „Diese Zahl stellt noch keine auffällige Häufung dar, sehr wohl hat das Polizeipräsidium Rostock einen kritischen Blick darauf”, so eine Sprecherin. Der letzte Fall war am Montagmorgen, als ein Transporter vom Gelände eines Autohauses in Hagenow gestohlen wurde.

Diebstahl-Serie bei Mazda-Modellen

Ein Grund, dass es Diebe auf bestimmte Modelle abgesehen haben, könnte sein, dass sich in der Szene eine bestimmte Masche zum aufknacken der Fahrzeuge herumgesprochen hat. Zuletzt waren in der Region etwa häufig Modelle von Mazda betroffen, in denen die sogenannte „Keyless Go“-Technik verbaut ist. Dabei wird das Fahrzeug mittels eines Senders geöffnet und gestartet. Der Schlüssel wird zum Start zwar benötigt, es reicht aber, wenn der Fahrer ihn in der Hosentasche bei sich trägt – die Bordelektrik „merkt“ das per Funk.

Allerdings macht es diese Technik Dieben leicht, das Funksignal mit speziellen Geräten abzufangen beziehungsweise zu verlängern und sich mit dem Auto aus dem Staub zu machen. Bei herkömmlichen Funk-Schlüsseln, die inzwischen fast jedes Auto hat, lassen sich hingegen nur die Türen öffnen – für den Motorstart sind dann noch weitere Manipulationen nötig.

Das Landeskriminalamt riet in diesen Fällen zur Abschaltung der „Keyless Go“-Technik – und zur Rückkehr zum Schlüssel. Die Technik ist auch in Modellen von Volkswagen und Ford verfügbar.