StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernBackhaus will deutlich mehr Wildschweine erlegen lassen

Sofortprogramm gegen Afrikanische Schweinepest

Backhaus will deutlich mehr Wildschweine erlegen lassen

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest wäre verheerend, 3700 Arbeitsplätze stehen laut Till Backhaus auf dem Spiel. Sein Plan: Der Wildschweinbestand soll drastisch reduziert werden.
Veröffentlicht:20.10.2017, 05:50
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Um die Afrikanische Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern zu verhindern, hat Agrarminister Till Backhaus (SPD) ein zwei Millionen Euro teures Sofortprogramm in Aussicht gestellt. Damit solle die drastische Reduzierung der Wildschweinbestände im Land unterstützt werden, sagte der Minister am Donnerstag im Landtag. Das Fleisch solle vermarktet werden.

Im vergangenen Jagdjahr wurden Backhaus zufolge 60.700 Wildschweine erlegt. Er halte es für nötig, die Zahl auf bis zu 80.000 zu erhöhen. Backhaus appellierte an die Jäger, in den nächsten Wochen aktiv zu werden.

Ausbruch der Seuche wäre das Aus für rund 200 Landwirtschaftsbetriebe

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems ist das Einschleppungsrisiko für Deutschland mäßig bis hoch. Ein Ausbruch der Seuche würde für Mecklenburg-Vorpommern einen wirtschaftlichen Verlust von einer Milliarde Euro im Jahr bedeuten, sagte Backhaus.

Es wäre das Aus für die rund 200 Landwirtschaftsbetriebe mit 830.000 Schweinen, für den Schlachthof Teterow und die weiterverarbeitende Industrie, sagte der Minister. Mehr als 3700 Beschäftigte in 40 Betrieben könnten ihren Job verlieren.

Afrikanische Schweinepest hat bereits Polen und Tschechien erreicht

Angesichts der Bedrohung durch die Seuche stimmten die Abgeordneten dem Antrag der Fraktionen von SPD und CDU zu, für die Verringerung der Schwarzwildbestände zusätzliche Landesmittel bereitzustellen. Damit sollen Anreize zur schnellstmöglichen Verringerung der Population geschaffen werden, etwa Abschussprämien.

Auch jagdrechtlich soll es wegen der aus Osteuropa anrückenden Seuche, die bereits Polen und Tschechien erreicht hat, Veränderungen geben, sagte die CDU-Abgeordnete Beate Schlupp. Bislang sei es ein Zufall, dass Deutschland noch nicht betroffen ist.

Ein Lichtblick ist Backhaus zufolge die Information, dass australische Wissenschaftler genetische Informationen des ASP-Virus entschlüsselten, was die Entwicklung eines Impfstoffs ermöglichen könnte. Gegen die Klassische Schweinepest kann geimpft werden.