Protest
Bahn streicht Verbindungen nach Vorpommern
Greifswald / Lesedauer: 2 min
Die Deutsche Bahn hat zum Winterfahrplan zahlreiche Verbesserungen angekündigt. Mehr Züge, viele davon nagelneu, mehr Verbindungen, mehr Sauberkeit. Los geht es mit der schönen neuen Welt am 13. Dezember, und das ist auch der Tag, an dem Vorpommern wieder mal abgehängt wird.
Denn ganz am Ende der Jubelmitteilung der Bahn zum neuen Winterfahrplan findet sich auch ein Hinweis, dass es Corona-bedingt auch zu Einschränkungen kommt. Also, eigentlich nur zu einer: Und die betrifft – wieder mal Pech gehabt – Vorpommern.
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Protest aus Greifswald
Greifswalds Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder ärgert das, er protestierte jetzt schriftlich bei der Bahn gegen die Streichungen im Fernverkehr.
So soll aus Gründen der gesunkenen Auslastung durch die Corona-Pandemie zukünftig auf ein Zugpaar im Fernverkehr ab Stralsund über Greifswald, Anklam, Pasewalk und Prenzlau in Richtung Berlin verzichtet werden. Damit rücken auch Berlin und die Insel Usedom verkehrstechnisch wieder weiter auseinander. Denn auf der Strecke liegt der Umsteigebahnhof Züssow, von dem aus man in die Usedomer Bäderbahn steigen und direkt in Richtung Ostsee-Strand fahren kann.
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Direktverbindung nach München
Auch die erst vor wenigen Jahren erstrittene und einmal täglich verkehrende ICE-Direktverbindung nach München wird künftig bereits in Berlin enden. Gestrichen wird auch eine tägliche Direktverbindung nach Köln.
„Für den Wissenschafts- und Universitätsstandort Greifswald ist eine dichte Anbindung an Berlin lebensnotwendig, die Universität, die universitätsnahen Institute und der gesamte akademische Betrieb sind auf gute Erreichbarkeit angewiesen, der Schienenverkehr ist dabei das Hauptverkehrsmittel für Studierende und Beschäftigte“, betont der Oberbürgermeister in seinem Protestschreiben.
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