StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernBauern-Präsident wehrt sich gegen Fremdenhass-Vorwurf

Grünen-Attacke

Bauern-Präsident wehrt sich gegen Fremdenhass-Vorwurf

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Die Grünen attackieren Rainer Tietböhl wegen Äußerungen auf einer Fachtagung. Vielleicht hätten sie zuvor noch einmal bei ihm selbst nachgefragt.
Veröffentlicht:10.03.2015, 19:50

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Mit Unverständnis hat am Dienstag der Präsident des Landesbauernverbandes, Rainer Tietböhl, auf Vorwürfe reagiert, er habe sich mit „dumpfen Sprüchen“ fremdenfeindlich geäußert. Tietböhl hatte beim Landwirtschaftstag der Volks- und Raiffeisenbanken während einer Podiumsdiskussion auf die Frage des Moderators, ob sich auch schon „Aishe und Abdul in der Landwirtschaft engagieren“ geantwortet: „Nein, zum Glück.“ Das brachte ihm nun scharfe Schelte vom Chef der Grünen-Fraktion im Landtag, Jürgen Suhr, ein: „Ich finde es sehr bedenklich, wenn Herr Tietböhl als Vertreter der Landwirtschaft, die besonders in Mecklenburg-Vorpommern sehr exportorientiert arbeitet, sich derart geringschätzig über Arbeitskräfte aus dem Ausland äußert.“

Tietböhl weist Schuld von sich

Das sei aber gar nicht der Fall gewesen, so Tietböhl gegenüber dem Nordkurier. „Die Frage bezog sich eindeutig auf Investoren und nicht auf Arbeitskräfte. Das konnte man schon am gesamten Kontext der Podiumsdiskussion erkennen.“ Vermehrt gäbe es jetzt ja Debatten über sogenannte externe Investoren – also Unternehmen, die bisher mit der Landwirtschaft nichts am Hut hatten und sich nun in MV einkaufen. Unter anderem hat der bekannte Heizungskonzern Viessmann ein Agrarunternehmen in Ducherow übernommen. Der Hintergrund: stark wachsende Profite durch Nahrungsmittel auf Grund der global stark wachsenden Nachfrage.

„Der Bauernverband hat sich immer deutlich gegen Fremdenfeindlichkeit ausgesprochen“, entgegnete Tietböhl zudem der Grünen-Kritik. Er selbst beschäftige beispielsweise in seinem Unternehmen zwei ausländische Mitarbeiter. „Der eine ist seit einem Jahr bei uns, der andere sogar schon zwei. Sie sind im Betrieb und mit ihren Familien auch im Dorf integriert“, betonte der Verbandspräsident.

Laut Grünen-Fraktionschef Suhr ist ein hoher Anteil von Arbeitskräften aus anderen Ländern in der hiesigen Landwirtschaft schon lange Realität. Besonders in den Schlachthöfen und bei der arbeitsintensiven Saisonarbeit im Obst- und Gemüsebau seien hohe Anteile ausländischer Arbeitnehmer zu verzeichnen.