StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernBehörden wollen Nandus an die Eier

Geburtenkontrolle per Bohrer

Behörden wollen Nandus an die Eier

Schlagsdorf / Lesedauer: 1 min

Nordwestmecklenburg ist gut zu Lauf-Vögeln: Die Region bietet viel Platz und es gibt kaum natürliche Feinde. Dementsprechend zeugen die Tiere viel Nachwuchs. Zu viel, heißt es aus den Amts-Stuben. Zur Nandu-Geburtenkontrolle sollen bald Bohrer zum Einsatz kommen.
Veröffentlicht:11.05.2017, 09:37
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Die Umweltbehörden wollen die weitere Ausbreitung der Nandus in Nordwestmecklenburg stoppen. Erstmals sind jetzt Eingriffe in die Gelege der exotischen Laufvögel genehmigt worden. Mitarbeiter des Biosphärenreservats Schaalsee-Elbe wollen am Donnerstag in Schlagsdorf zeigen, wie sie die straußenähnlichen Vögel überlisten.

Ihre Eier werden angebohrt, so dass sie unfruchtbar sind. Die brütenden Nanduhähne bemerken das lange Zeit nicht. Würde man ihnen die Eier wegnehmen, würden die Paare sofort nachlegen. Das Anbohren der Eierschalen ist nach Angaben des Umweltministeriums die mildeste Form eines Eingriffs.

Vögel fressen gerne Blätte von Raps, Zuckerrüben und Weizen

Die Nandu-Population in Nordwestmecklenburg und in Schleswig-Holstein südlich von Lübeck soll wegen zunehmender Schäden in der Landwirtschaft begrenzt werden. Der Bestand ist nach der jüngsten Zählung in diesem Frühjahr auf 220 Tiere angewachsen, 60 mehr als vor einem Jahr.

Die Vögel fressen mit Vorliebe die Blätter von Raps, Zuckerrüben und Weizen. Versuche, die bis zu 1,40 Meter großen Vögel zu vertreiben, blieben nach Angaben des Kreisbauernverbandes bisher erfolglos. Ihre natürliche Verbreitung haben Nandus in Südamerika. Der Bestand in Nordwestmecklenburg geht auf einige Tiere zurück, die 1999 aus einem Gehege in Groß Grönau in Schleswig-Holstein entlaufen waren.