Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Preisniveau stieg übers ganze Jahr betrachtet im Vergleich zu 2020 um 3,3 Prozent, wie das Statistische Amt des Landes am Dienstag in Schwerin mitteilte. Damit stiegen die Preise sogar noch ein bisschen stärker als in Gesamtdeutschland. Hier hatte das Statistische Bundesamt für 2021 eine Inflation von 3,1 Prozent errechnet.
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Rekordwerte zum Jahresende
Besonders gegen Ende des Jahres zogen die Verbraucherpreise spürbar an: Im November lag die Inflationsrate dem Landesamt zufolge mit 5,4 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern zum ersten Mal seit 1993 über der Fünf-Prozent-Marke. Im Dezember lag die Preissteigerungsrate im Vergleich zum Dezember 2020 sogar bei 5,7 Prozent.
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Gas, Strom, Benzin und Lebensmittel
Vor allem für Energie und Nahrungsmittel mussten die Menschen in MV im Dezember tief in die Tasche greifen. Bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen gab es den Angaben zufolge einen Preisanstieg von 19,2 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich um 5,9 Prozent.
Verschiedene Erklärungen
Inflation ist der anhaltende Wertverlust von Geld durch steigende Preise. Die aktuell hohe Rate wird dem Amt zufolge unter anderem auf niedrige Preisen im Jahr 2020 infolge der Corona-Pandemie zurückgeführt. Auch die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 wirkte sich aus, seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Steuersätze. Auch Lieferengpässe spielten bei Preissteigerungen eine Rolle.