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Trotz Fördermillionen

Bezahlbarer Wohnraum bleibt in MV Mangelware

Schwerin / Lesedauer: 2 min

In Universitätsstädten und Badeorten Mecklenburg-Vorpommerns ist das Angebot an bezahlbaren Wohnungen oft knapp. Staatliche Förderung soll helfen, das Problem zu lindern.
Veröffentlicht:13.07.2021, 19:20
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Der Wohnungsbau in Mecklenburg-Vorpommern wurde in den zurückliegenden fünf Jahren mit knapp 100 Millionen Euro von Bund und Land gefördert. Die Hälfte der Mittel sei dabei in den sozialen Wohnungsbau geflossen, teilte Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) am Dienstag in Schwerin mit. Damit sollten etwa 1000 Wohnungen geschaffen werden, die an Mieter mit geringerem oder mittlerem Einkommen vergeben werden und einer Mietpreisbindung unterliegen. Ein Drittel davon sei bereits fertiggestellt worden.

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Allerdings sei der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum deutlich größer. Dies treffe vor allem auf die Universitätsstädte Rostock und Greifswald zu, wo bereits eine Mietpreisbremse gelte, und auf Tourismusorte an der Ostsee. „Mit einer Mietpreisbremse bekommt man aber keine fehlenden Wohnungen ersetzt”, räumte Pegel ein. Abhilfe schaffe dort bedarfsgerechter Neubau.

Pegel nannte als Beispiel den Bau sogenannter Hofhäuser in Greifswalder Plattenbausiedlungen. Damit solle auch dem Trend der sozialen Entmischung entgegengewirkt werden. Doch seien solche Pläne, die es auch in Rostock und Schwerin gebe, längerfristig angelegt. Vier Modellprojekte würden vom Land gefördert.

Neues Gesetz soll unkontrollierte Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen unterbinden

Dazu gehöre auch der Umbau einer ehemaligen Polizeistation in Heringsdorf auf Usedom zu einem Haus der Begegnung. Im dem Badeort lasse zudem ein Investor Mietwohnungen für Beschäftigte in Gastronomie und Hotellerie errichten. In solchen touristischen Schwerpunktorten sei nicht die Frage, ob der angebotene Wohnraum zu teuer ist, sondern, ob es überhaupt Mietwohnungen gebe, erklärte Pegel.

Neben Investitionszuschüssen solle auch das neue Zweckentfremdungsgesetz zu einer Besserung der Lage beitragen. Damit können Urlaubsorte mit einem angespannten Wohnungsmarkt der unkontrollierten Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen einen Riegel vorschieben.

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Pegel verwies zudem darauf, dass mit Hilfe öffentlicher Gelder auch der Abbau von Barrieren im Wohnbereich unterstützt wurde. So seien durch den nachträglichen Einbau von 314 Fahrstühlen rund 3600 Wohnungen nun leichter erreichbar. Die Fördersumme dafür habe seit 2017 rund 15 Millionen Euro betragen. Weitere 15 Millionen Euro seien eingesetzt worden, um Barrieren in den Wohnungen zu beseitigen, etwa durch den Einbau breiterer Türen oder behindertengerechter Bäder.