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Verantwortung im Haus

Brandexperten fordern mehr Eigenschutz der Bürger

Wismar / Lesedauer: 2 min

Immer mehr Menschen lassen sich einen Kaminofen einbauen und freuen sich an der wohligen Wärme. Doch die Holzöfen bergen auch eine Gefahr. Die Wichtigkeit eines Feuerlöschers im Haus werde vielfach unterschätzt.
Veröffentlicht:21.10.2017, 18:29
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Brandexperten in Mecklenburg-Vorpommern haben den Bürgern nahegelegt, mehr Eigenschutz zu betreiben. Feuerlöscher im Haus seien genauso wichtig wie Rauchmelder, sagte der Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes, Maik Szymoniak, anlässlich der diesjährigen Delegiertenversammlung am Samstag in Wismar.

Mit einem Feuerlöscher könnten Bewohner entstehende Brände selbst eindämmen und löschen, ehe sie ein katastrophales Ausmaß annehmen. Szymoniak wies auf neue Brandgefahren im Haushalt hin: Viele Menschen ließen sich Kaminöfen einbauen und heizten wieder mit Holz. Vorgeschrieben sind Feuerlöschgeräte im Haushalt bislang nicht, Rauchmelder hingegen schon.

Puppenhaus soll Ausbreitung des gefährlichen Brandqualms verdeutlichen

Der Verband will mit Blick auf einen besseren Selbstschutz der Bürger die Brandschutzerziehung weiter ausbauen. Dazu soll dieses Jahr jeder Stadt- und Kreisfeuerwehrverband im Nordosten ein sogenanntes Rauchdemohaus bekommen. Es handelt sich um ein voll ausgestattetes Puppenhaus mit einer kleinen Rauchmaschine.

Es soll Laien verdeutlichen, wie schnell sich gefährlicher Brandqualm in einem Gebäude ausbreitet und durch alle Ritzen dringt. Rauchmelder springen in dem Demonstrationshaus an. Auch das richtige Verhalten im Brandfall könne an dem Modell erklärt werden, hieß es. Ein solches Haus übergab ein Versicherer, der die Aktion gemeinsam mit dem Hersteller sponsert, am Samstag dem Landesverband.

Bereits 2015 hatte die Versicherungsgruppe jedem Kreis- und Stadtfeuerwehrverband in Mecklenburg-Vorpommern einen sogenannten Notrufkoffer zur Verfügung gestellt, wie es weiter hieß. Er werde in der Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen eingesetzt, um Kindern den richtigen Umgang mit der Notrufnummer und das richtige Verhalten im Notfall zu vermitteln.

Mehr als 3300 Brandeinsätze im vergangenen Jahr

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nach Angaben des Verbandes sechs Berufsfeuerwehren sowie 946 Freiwillige Feuerwehren mit rund 25.400 aktiven Mitgliedern. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) dankte den Feuerwehrleuten für ihre große Leistungsbereitschaft. Die Aufgaben der Feuerwehren reichten weit über die traditionelle Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung hinaus, sagte Caffier nach Angaben seines Ministeriums. Die Feuerwehren stellten auch einen großen Teil der Katastrophenschutzeinheiten.

Die Brandschutzstatistiken der letzten Jahre belegten, in welchem hohen Maße gerade die Freiwilligen Feuerwehren im Land gefordert werden, sagte Caffier den Angaben zufolge. Allein im vergangenen Jahr hätten die Freiwilligen Feuerwehren 3320 Brandeinsätze und 6539 technische Hilfeleistungen bewältigt.