Der Verdacht auf Brandstiftung als Ursache für den verheerenden Brand zweier historischer Häuser am Wismarer Markt hat sich bestätigt. Dem nun vorliegenden Expertengutachten zufolge könne ein technischer Defekt definitiv ausgeschlossen werden, sagte am Donnerstag eine Sprecherin der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Schwerin. Der Sachverständige habe den Bereich, an dem das Feuer ausbrach, genau lokalisieren, dort aber keine technische Anlage als mögliche Zündquelle finden können.
Den Expertenangaben zufolge sind im Flur des Erdgeschosses lagernde Plastikplanen angezündet worden. Ob absichtlich oder fahrlässig, sei unklar. Spuren zu Tatverdächtigen gebe es bislang nicht, Zeugenhinweise hätten noch keine verwertbaren Erkenntnisse gebracht. Über das vorliegende Gutachten hatte am zuvor der NDR berichtet.
Bereits vier Wochen nach dem Großbrand vom 27. April war fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung als Brandursache genannt worden. Der Gutachter hatte erst Tage nach dem Feuer die Ruinen betreten können, weil Einsturzgefahr bestand. Nach Ausbruch des Brandes in einem der beiden in Mitleidenschaft gezogenen Giebelhäuser waren Feuerwehrleute zwei Tage und Nächte mit dem Löschen beschäftigt gewesen. Zwei Bewohner mussten mit einer Drehleiter vor den Flammen gerettet werden, Verletzte gab es aber nicht.