StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernBundeswehr-Reservistenverband schließt fünf Mitglieder aus

Anti-Terror-Ermittlungen

Bundeswehr-Reservistenverband schließt fünf Mitglieder aus

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Der Ausschluss steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen zwei Mecklenburger, bei denen im Zuge einer Razzia eine Todesliste mit Namen politischer Gegner vermutet wurde.
Veröffentlicht:23.02.2018, 16:07
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Im Zusammenhang mit Ermittlungen der Bundesanwaltschaft hat der Reservistenverband der Bundeswehr fünf Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern ausgeschlossen. Die Männer stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die Gruppe „Nordkreuz”, bestätigte der Reservistenverband am Freitag in Berlin. Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland” hatte zuvor darüber berichtet.

Im August 2017 hatten Ermittler Wohnungen und Büros von zwei Verdächtigen durchsucht. Die Beschuldigten – ein Rostocker Rechtsanwalt und ein Polizist aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim – sollten eine Liste mit politischen Gegnern angelegt haben, die im Krisenfall getötet werden sollten. Eine solche Liste wurde aber nach bisherigen Angaben nicht gefunden. Die beiden Männer waren in Internet-Chats aufgefallen. Sie sollen eine Zunahme von Anschlägen bis hin zum Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung als Folge der Flüchtlingspolitik befürchtet und sich darauf vorbereitet haben.

Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft seien nach Kenntnis des Reservistenverbandes weiterhin nicht abgeschlossen. „Beweise für extremistische Aktivitäten liegen dem Verband nicht vor”, erklärte eine Sprecherin. Dennoch habe das Präsidium „inzwischen hinreichende Gründe” gesehen, die Personen aus dem Verband auszuschließen. Zu den einzelnen Personen und den jeweiligen Gründen für den Ausschluss nehme der Verband keine Stellung, erklärte die Sprecherin weiter.

Die Landesgruppe MV des Reservistenverbandes war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.