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Nach Straßburg

Caffier sieht keine erhöhte Gefahr für Weihnachtsmärkte

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Nach dem Anschlag in Frankreich sehen die Behörden in MV keinen Anlass für eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen. Die Konzepte auf den Märkten im Nordosten seien gut.
Veröffentlicht:12.12.2018, 15:55
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Die Gefahrenlage auf den Weihnachtsmärkten in Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach Einschätzung der Behörden durch den Terroranschlag im französischen Straßburg mit drei Toten nicht verändert. „Angesichts der Sicherheitsvorkehrungen in Mecklenburg-Vorpommern steht einem unbeschwerten Weihnachtsmarktbesuch in unserem Land nichts im Wege”, sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Mittwoch und wies insbesondere auf die Lkw-Sperren an Zugängen großer Märkte hin. „Einer Verschärfung der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen bedarf es in Mecklenburg-Vorpommern nicht.”

Die besinnliche Adventszeit solle nicht durch eine zu massive Polizeipräsenz beeinträchtigt werden. Zugleich müsse die Sicherheit der Menschen gewährleistet werden, „so wie es bereits in der Vergangenheit erfolgt ist”, sagte Caffier.

Die Chefin des Rostocker Weihnachtsmarktes, Inga Knospe, betonte: „Wir sind sowieso gut aufgestellt. Wir haben ein sehr gutes Sicherheitskonzept, das wir beibehalten.” Unter anderem gibt es Durchfahrtsperren für Lkw. Es bleibe aber eine Veranstaltung im öffentlichen Raum in der Innenstadt, sagte Knospe. Neben der Polizei seien private Sicherheitsdienste im Einsatz. Auch das Ordnungsamt der Stadt sei einbezogen. Die Zahl der Einsatzkräfte auf dem größten Weihnachtsmarkt des Landes wollte sie nicht nennen.

Polizei fahndet weiter nach Täter

Der Chef des Schweriner Weihnachtsmarktes, Arno Teegen, sagte, was in Frankreich geschehen sei, habe mit einem Sicherheitskonzept von Weihnachtsmärkten nichts zu tun. Auch am Schweriner Weihnachtsmarkt sind Zugänge laut Innenministerium mit Pollern und Stahlseilen gesichert, um einen Anschlag wie am Berliner Breitscheidplatz vor zwei Jahren zu verhindern. An den Zufahrtsstraßen zum Weberglockenmarkt in Neubrandenburg wurden Betonpoller aufgestellt.

Nach dem tödlichen Terroranschlag in Straßburg fahndet die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem geflüchteten Täter. Der 29-jährige Mann hatte am Dienstagabend am Rande des Weihnachtsmarkts um sich geschossen und drei Menschen getötet. Mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Die AfD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern fordert erweiterte gesetzliche Möglichkeiten in MV zur Vermeidung möglicher Anschläge. Kurzfristig sei eine umfassende Stärkung der Sicherheitsbehörden notwendig, sagte der Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer in Schwerin. An diesem Donnerstag legt die größte Oppositionsfraktion dem Landtag einen Antrag für eine Präventivhaft in Verdachtsfällen nach bayerischem Vorbild vor.