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Chemnitz-Krawalle

Caffier wirft Polizei in Sachsen schwere Fehler vor

Schwerin / Lesedauer: 1 min

MV-Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat nach den Vorfällen in Chemnitz die Personalplanung der Polizei kritisiert. Die Staatsgewalt dürfe nicht durch einen Mob ausgeübt werden.
Veröffentlicht:28.08.2018, 17:43
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Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat das Vorgehen von Politik und Polizei in Sachsen im Zusammenhang mit den Krawallen von Chemnitz scharf kritisiert. „Am ersten Tag kann man vielleicht noch überrascht werden – am zweiten Tag nicht mehr”, sagte Caffier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag. Die Verantwortlichen in Chemnitz hätten die politische Brisanz der Lage offensichtlich völlig falsch eingeschätzt.

„Als zuständiger Innenminister darf man nicht die Augen vor der Realität verschließen”, sagte Caffier als Sprecher der unionsgeführten Innenressorts. „Man muss den Rechtsextremismus genauso bekämpfen wie jede andere Form von Extremismus auch.” Die Staatsgewalt dürfe nicht durch einen Mob ausgeübt werden. Die Polizei müsse immer die Rückendeckung des Ministers spüren.

Bis zu 1000 Polizisten bei Risikofußballspielen

Caffier kritisierte die Personalplanung der Polizei. Bei Risikofußballspielen seien bis zu 1000 Polizisten im Einsatz, sagte er. Nach Angaben der Polizei standen in Chemnitz bei zwei Demonstrationen am Montagabend 591 Einsatzkräfte der Polizei rund 7500 Demonstranten gegenüber. Nur mit Mühe gelang es, beide Seiten auseinander zu halten.

Anlass für die Demonstrationen war der Tod eines 35-jährigen Mannes am Rande des Chemnitzer Stadtfestes am Sonntag. Er war niedergestochen worden. Ein Syrer und ein Iraker wurden als Tatverdächtige verhaftet.

Hintergrund: Was wir über die Chemnitz-Krawalle wissen – und was nicht.