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Transparenz-Offensive

Caritas fordert Ende der Parteipolitik in Sozialverbänden

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Die Caritasverbände in MV wollen nach den vielen Negativschlagzeilen mehr Transparenz in allen Sozialverbänden durchsetzen.
Veröffentlicht:06.03.2018, 12:51

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Das sind ganz neue Töne – in Zeiten, in denen bei Awo und DRK undurchsichtige Geldflüsse und eine offenbar parteipolitisch geprägte Personalpolitik immer stärker an die Öffentlichkeit kommen: Die christlich ausgerichtete Caritas in Mecklenburg-Vorpommern appelliert an die anderen Wohlfahrtsverbände, verbindliche Standards bei der Transparenz ihrer Geschäftspolitik einzuführen.

Diese Standards sollen unter anderem die Offenlegung der Gehälter der Geschäftsführung, den Umgang mit öffentlichen Mitteln sowie Bescheide des Finanzamtes beinhalten. Das forderten am Dienstagmittag Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, zu dem die Region Vorpommern gehört, und Steffen Feldmann, Direktor des Caritasverbandes des Erzbistums Hamburgs und zuständig für den Landesteil Mecklenburg, auf einer Pressekonferenz in Schwerin.

Transparency International auch dabei

„Es ist Zeit, die Dinge aufzuklären”, machten die beiden Caritasvertreter im Hinblick auf Awo-Affäre und Verquickung von Ehrenamt und privatwirtschaftlichen Interessen im DRK-Kreisverband Seenplatte deutlich. Vor diesem Hintergrund schrieben Kostka und Feldmann den anderen Sozialverbänden Klartext ins Stammbuch: „Die Gremien wie Vorstand und Aufsichtsrat sollten nach fachlicher Expertise und nicht nach Parteibuch besetzt werden.”

Am Freitag dieser Woche wollen Caritas und die übrigen in der Liga der Sozialverbände zusammengeschlossenen Wohlfahrtsorganisationen gemeinsam mit der Organisation Transparency International weitere Schritte der Transparenz-Offensive erörtern. Ziel, so Kostka, sei es, dass wir am Freitag eine Willenserklärung aller Sozialverbände erarbeiten, in der sich alle Beteiligten verpflichten, entsprechende Standards verbindlich umzusetzen.