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Sonnenfinsternis

Das gibt’s hier erst in zweieinhalb Jahren wieder zu sehen

Berlin / Lesedauer: 3 min

Für rund zwei Stunden verdunkelt sich die Sonne am kommenden Dienstag mitten am Tag. Wer das Schauspiel beobachten will, sollte aber richtig geschützt sein.
Veröffentlicht:21.10.2022, 06:08
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Seltenes Spektakel am Mittagshimmel: Astronomiebegeisterte und Schaulustige können am kommenden Dienstag (25. Oktober) eine partielle Sonnenfinsternis beobachten. Sie dauert den Sternfreunden Deutschland zufolge zwei Stunden und ist in ganz Mitteleuropa zu sehen – so denn das Wetter mitspielt und keine Wolken die Sicht versperren.

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Das ist für die Region im Nordosten Deutschlands noch unklar: Eine Sonnenscheindauer von vier Stunden und eine geringe Regenwahrscheinlichkeit sind für den Tag in MV angekündigt. Wenn klare Sicht herrscht, können Sternengucker in MV sich aber freuen: Bis zu fast einem Drittel der Sonne ist bei uns tagsüber vom Mond bedeckt – mehr als anderswo in Deutschland

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Bedeckungsgrade der Sonne in dieser Größennordnung führen jedoch nur zu einer feinen Abschwächung und Farbänderung des Tageslichtes. Eine oft als „seltsam” bezeichnete Stimmung breitet sich dann meist aus. Weil das nicht verfinsterte Segment der Sonne so extrem hell ist, werden keine Sterne oder Planeten sichtbar.

Letzte Finsternis im Juni 2021

Bei Bedeckungsgraden zwischen 15 und 35 Prozent könne man ohne Hilfsmittel jedoch nicht merken, dass am Himmel etwas Ungewöhnliches vor sich geht. Einen guten Eindruck von dem, was am Dienstag bei uns zu erwarten ist, gibt die partielle Sonnenfinsternis, die am 10. Juni 2021 bei uns stattgefunden hat.

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Die letzte partielle Sonnenfinsternis war in Mitteleuropa im Juni vergangenen Jahres zu sehen, die nächste wird es hier erst Ende März 2025 geben. Je nach Standort werde der Mond zwischen rund 20 und mehr als 30 Prozent des Sterns im Zentrum unseres Sonnensystems verdecken, teilten die Sternfreunde mit. „So kann jeder in der Mittagspause einen Blick zur Sonne werfen und die Finsternis bestaunen“, heißt es in einer Mitteilung.

Ereignis nicht ungeschützt beobachten

In Kiel beginnt der Mond, sich um 11.07 Uhr vor die Sonne zu schieben, in Berlin ebenso wie in Köln um etwa 11.10 Uhr, in München beginnt das Spektakel kurz nach 11.14 Uhr. Rund eine Stunde später ist das Maximum der Abdeckung erreicht, das von Nordosten nach Südwesten abnimmt.

Das Bundesamt vor Strahlenschutz warnt davor, das Ereignis ungeschützt zu beobachten – egal, ob mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope. Für ein Beobachten mit bloßem Auge gebe es Sonnenfinsternisbrillen. Diese sollten nach EU-Normen als sicher gelten, dürfen keine Kratzer oder Löcher haben und sollten möglichst nah am Gesicht anliegen. Ein direkter und ungeschützter Blick könne in kürzester Zeit die Netzhaut schädigen.

Seltenes Ereignis

Durch die Brillen sollten höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts durchkommen. Herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, aber auch andere mögliche Behelfsmittel seien nicht geeignet. Für optische Geräte gebe es im Fachhandel spezielle Filteraufsätze oder Folien.

Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil dafür mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Sie kann nach Angaben der Sternfreunde nur bei Neumond eintreten und wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht. Durch die Neigung der Mondbahn ziehe dieser aber meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gebe es jährlich irgendwo auf der Erde.