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Kommentar zu Karin Strenz

Die Zeit des Schweigens ist vorbei!

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Ist die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz korrupt? Je länger ihre Partei zu den Vorwürfen schweigt, desto mehr macht sie sich mitverantwortlich, kommentiert unser Autor.
Veröffentlicht:23.04.2018, 09:51

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Sowohl der CDU-Landesverband als auch die Unionsfraktion im Bundestag müssen im Fall Karin Strenz jetzt handeln: Je länger sie schweigen, desto mehr sind sie mitverantwortlich für das weitere Unheil, das Strenz mit ihrem Bundestagsmandat noch anrichten kann. Denn die Westmecklenburgerin hat durch ihr Handeln im Europarat und ihr beredtes Schweigen ihre Integrität verspielt. Das ist, wie jeder Politiker weiß, unumkehrbar.

Dass Strenz trotz der Korruptionsvorwüfe im Herbst noch die Wiederwahl gelang, mag der Tatsache geschuldet sein, dass die Affäre erst wenige Tage vor der Wahl bekannt wurde. Doch wenn man sich anschaut, wie ihre Karriere seitdem weiterging, wirkt es so, als habe die Union sie für ihr unanständiges Verhalten auch noch belohnen wollen: Strenz erhielt einen Sitz im mächtigen Verteidigungsausschuss, obwohl es darauf auch andere, kompetentere Anwärter aus MV gegeben hätte.

Was auch bedeutet, dass sich die Union nun ausgerechnet im Verteidigungsausschuss von einer Politikerin vertreten lässt, die sich schon einmal zum Büttel eines autoritären Regimes gemacht hat – und das offenbar nicht einmal bedauert.