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Straßenbau

Diese Baustellen werden Geduld der Autofahrer in MV fordern

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Kurz vor dem Winter geht es auf den Straßen in MV noch einmal richtig zur Sache: Vielerorts rücken die Bagger an. Das wird für längere Fahrzeiten sorgen, zumal noch viele Urlauber im Land sind.
Veröffentlicht:07.10.2021, 06:04

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An der Müritz boomt der Tourismus. Wie auch schon im Frühherbst des vergangenen Jahres stürmen Gäste aus ganz Deutschland die Region Waren, um sich coronabedingt eine Auszeit im eigenen Land zu gönnen.

Die einstige Nachsaison wird zur langen Hauptsaison, die direkt an die Sommerferien anschließt. Im Gegensatz zu 2020 wird es in diesem Jahr schon im Oktober auf den Straßen in und um Waren eng: Nach MV gehen in den kommenden Wochen auch Berliner und Brandenburger in die Herbstferien.

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Lange Umleitung

Gerade in und aus Richtung Autobahn A19 werden viele Einheimische und Gäste auf eine etwa 40-minütige Umleitung geschickt: Die Strecke Klink-Eldenburg auf der B192, die sonst knappe zehn Minuten Fahrzeit kostet, ist dann wegen der Straßenarbeiten vollgesperrt. Und als Bonbon kommt in Waren selbst noch die Sanierung eines Teilstücks des Schweriner Damms hinzu. Die Warnungen vor Chaos und Bitten um Aufschub des Baus seitens der Kommunalpolitik und Tourismuswirtschaft blieben weitgehend ungehört.

Einen Vorgeschmack auf den Warener Bautrubel gibt es seit Montag zwischen Klink und Eldenburg: Hier haben mit halbseitigen Sperrungen die Bauvorbereitungen begonnen – obwohl vom Land eigentlich für die Zeit der Herbstferien in MV ein Baustopp auf touristisch wichtigen Strecken, zu denen die B192 zählt, verhängt wurde.

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr verteidigt den Frühstart auf der viel befahrenen Bundesstraße. „Der Beginn der vorbereitenden Arbeiten ist erforderlich, um die Baumaßnahme in diesem Jahr umsetzen zu können“, erklärte ein Sprecher des Amtes auf Anfrage.

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Diese Arbeiten erforderten eine geringe, halbseitige Sperrlänge und der Verkehr könne mittels Ampelanlagen an den jeweiligen Arbeitsfeldern vorbeigeleitet werden, heißt es weiter. Eine Abstimmung mit Trägern öffentlicher Belange sei erfolgt. Heißt aus dem Amtsdeutsch übersetzt: Rettungsdienste, Polizei, Entsorger oder auch Busunternehmen wurden in Kenntnis gesetzt.

Für viele Arbeiten bleiben nur Frühjahr und Herbst

Ursprünglich war angesichts der Erfahrungen des vergangenen Jahres, als der Verkehr wegen vieler Urlauber noch Ende Oktober oft kurz vor dem Kollaps stand, angedacht worden, die Baupause nicht nur auf eine Woche zu beschränken.

Das passierte nicht: Deshalb kann ab nächster Woche auch auf Usedom verstärkt gebaut werden. So auf der B110, die Anklam mit den Kaiserbädern verbindet. Auf dem Weg zur „Badewanne“ Berlins werden auch hier viele Urlauber an Bauampeln vor Geduldsproben gestellt.

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Im Osten Mecklenburg-Vorpommerns wird derzeit vielerorts gebaggert, planiert und asphaltiert – wie auch zwischen Stavenhagen und Jürgenstorf oder zwischen Strasburg und der A-20-Anschlussstelle vor Pasewalk. „Grundsätzlich müssen Straßenbauarbeiten bei verlässlich frostfreier Witterung erfolgen“, begründete der Sprecher des Landesamtes den aktuellen Bauboom.

Von den verbleibenden neun Monaten eines Jahres werde für touristisch bedeutsame Strecken möglichst auch die Sommersaison ausgespart. Somit blieben für viele Baumaßnahmen nur noch die Frühjahrs- und Herbstmonate, was zu einer Häufung in dieser Zeit führen könne.