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Erste Schätzung

So groß sind die Ernte-Verluste in MV

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Die Dürre hat Mecklenburg-Vorpommern weiter im Griff. Landwirte erwarten daher deutliche Verluste beim Getreide. Beim Raps fällt der Ausfall wohl noch größer aus.
Veröffentlicht:31.07.2018, 12:11
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Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern werden einer ersten Schätzung des Statistischen Amtes zufolge in diesem Jahr ein Viertel bis ein Drittel weniger Getreide und Raps ernten als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Die Schätzung beruht auf der Auskunft von Landwirten, wie das Amt am Dienstag in Schwerin mitteilte.

Demnach bringt die Wintergerste im Landesschnitt 53,3 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha). Der Sechs-Jahres-Durchschnitt liegt bei 75,7 dt/ha. Das wären etwa 30 Prozent weniger. Winterweizen erreicht demnach 62,5 dt/ha, im mehrjährigen Schnitt waren es rund 80 Dezitonnen. Bei Roggen liegt der erste geschätzte Ertrag bei 42 dt/ha, im Vergleich zu 59 Dezitonnen im sechsjährigen Schnitt.

Situation beim Raps besonders schlecht

Viele Landwirte versuchten, wegen der nassen und nicht befahrbaren Böden im Herbst mehr Sommergetreide anzubauen. Das brachte nicht viel: Der Ertrag bei Sommerweizen liegt der Schätzung zufolge bei 38,8 Dezitonnen pro Hektar – 22 Prozent unter dem sechsjährigen Schnitt. Sommergerste wird mit einem Ertrag von 37,7 Dezitonnen pro Hektar geschätzt, im Vergleich zu 46,7 Dezitonnen im Durchschnitt. Ähnlich schlecht fällt die Ernte beim Hafer aus.

Die Getreideernte insgesamt könnte nach den Berechnungen des Statistischen Amtes in diesem Jahr bei 3 Millionen Tonnen liegen. Das wären 23 Prozent weniger als im Vorjahr und 26 Prozent weniger als im Sechs-Jahres-Durchschnitt. Die Situation beim Raps ist dem Amt zufolge noch schlechter. Hier sei eine Erntemenge von 527.000 Tonnen zu erwarten. Der Sechs-Jahres-Durchschnitt liegt bei 865.500 Tonnen. Somit liege zum Sechs-Jahres-Durchschnitt ein Verlust von 39 Prozent vor, im Vergleich zum Vorjahr von 21 Prozent.

Angesichts der angespannten Situation der Landwirtschaft im Land hat der zuständige Minister Till Backhaus (SPD) schnelle und unkomplizierte Hilfen für betroffene Bauern gefordert.