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Parteispende

Eine Millionen Euro aus Greifswald für die Grünen

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Bündnis 90/Die Grünen haben die bisher größte Spende ihrer Geschichte erhalten. Ein junger Mann aus Greifswald wollte seine Bitcoin-Gewinne spenden, weil die „nötigen Rechenoperationen” umweltschädlich sind.
Veröffentlicht:15.04.2021, 16:59

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Es ist die bisher höchste Spende für Bündnis 90/ Die Grünen, die die Partei jemals auf einmal erhalten hat: Eine Millionen Euro hat ein selbstständiger Software-Entwickler und Grünen-Mitglied aus Greifswald vor drei Tagen an die Partei gespendet. Das Geld selbst stammt aus Bitcoin-Gewinnen. Der Spender sehe das Bitcoin-System inzwischen jedoch kritisch.

Laut Bundestagswebsite heißt der Spender Moritz Schmidt. Über einen Sprecher der Grünen lässt er mitteilen, dass er mit seiner Spende einen „Impuls setzen für einen Politikwechsel hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz” wolle. „Der Spender hat uns gegenüber deutlich gemacht, dass er diese Gewinne als unverdienten Reichtum ansieht, den er nicht für sich beanspruchen, sondern gesellschaftlich einsetzen möchte [...].” Inzwischen sehe er das Bitcoin-System kritisch, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass die nötigen Rechenoperationen riesige Mengen Strom verbrauchen würden, heißt es weiter.

Greifswalder Bürgermeister überrascht von Spende

Unrecht hat Schmidt damit nicht: Die Kryptowährung Bitcoin und die riesigen Serverfarmen dahinter verbrauchen mittlerweile mehr Energie als Neuseeland und Belgien zusammen und schaden damit der Umwelt und dem Klima, schreibt zum Beispiel die Deutsche Welle. Das habe auch eine Studie der University of Cambridge bestätigt.

Stefan Fassbinder, Grünen-Politiker und Bürgermeister von Greifswald, kennt den Spender nicht persönlich. "Wir waren alle sehr überrascht. Ich finde es immer gut, wenn Menschen ihr Geld für gesellschaftliches Engagement einsetzen. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt." Dass der Spender aus Greifswald kommt, zeige, dass dort kreative und gesellschaftlich engagierte Menschen zu Hause seien. "Das ist ein gutes Zeichen für die Hansestadt und Ostdeutschland."

Der Artikel ist am 15.04.2021 um 17:38 Uhr um den letzten Absatz ergänzt worden.