StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernEintritt für den Bärenwald wird bald teurer

Energiekrise

Eintritt für den Bärenwald wird bald teurer

Stuer / Lesedauer: 2 min

An der Mecklenburgischen Seenplatte können Braunbären in weitläufigen Gehegen hinter Elektrozäunen ihre Instinkte ausleben. Das zieht viele Gäste an. Doch auch Bärenschützer haben mit höheren Kosten zu kämpfen.
Veröffentlicht:04.12.2022, 11:22

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Der Bärenwald Stuer in der Mecklenburgische Seenplatte bleibt bei Besuchern sehr beliebt – hat aber mit höheren Material- und Energiekosten zu kämpfen. Wie die Sprecherin des Bärenwaldes Petra Konermann sagte, kamen 2022 bisher rund 96 000 Gäste in das weitläufige Waldareal am Plauer See. Das seien ähnlich viele wie im Vorjahr als 100 000 Besucher gezählt wurden.

Vier von zwölf Bären in Winterruhe

Vor allem höhere Baukosten seien aber ein Problem. So seien die Kosten für das neue Werkstattgebäude, das gerade entsteht, gestiegen. Auch weitere geplante Investitionen würden teurer, was man 2023 irgendwie ausgleichen müsse. Der Bärenwald, in dem im Augenblick zwölf Braunbären aus nicht artgerechten Haltungen leben, war 2006 von der Tierschutzstiftung Vier Pfoten (Hamburg) eröffnet worden. Derzeit sind acht der zwölf Bären zu erleben, denn „vier Bären sind in Winterruhe.”

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In Gehegen auf 18 Hektar Wald mit Freiflächen, natürlichen Bachläufen und künstlichen Badebassins sollen sie ihre natürlichen Instinkte wieder ausleben, wie Höhlenbauen oder Winterschlaf. Finanziert wird das ganze Vorhaben vor allem über Spenden. Die höheren Kosten für Energie könnten aber noch nicht genau abgeschätzt werden, sagte Konermann. Im Bärenwald sind E-Zäune nötig. Den Betreibern kommt aber zugute, dass bereits Solaranlagen und Wärmepumpen installiert wurden. „Die Photovoltaik soll auch noch ausgebaut werden”, sagte die Sprecherin.

Wegen Winterruhe gelten noch alte Preise

Wer sich für Braunbären interessiert, der bekommt im Dezember noch Sonderführungen geboten und wegen der „Winterruhe” gelten noch Winterpreise. 2023 wird es nach acht Jahren aber etwa teurer: „Wir haben im Sommer bereits festgelegt, dass sich die Preise wegen höherer Kosten im neuen Jahr etwas erhöhen”, sagte Konermann. Erwachsene sollen dann zwölf statt bisher elf Euro, Kinder sechs statt fünf Euro, Familien 30 statt bisher 26 Euro zahlen.

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Für 2023 rechnen die Betreiber auch mit neuen Bewohnern. Es sei aber noch nichts spruchreif. Im Jahr 2022 sind in Stuer drei ältere Tiere verendet, womit man immer rechnen muss. „Das macht viele Tierfreunde sehr traurig.” Tierschützer schätzen, dass es etwa 100 Braunbären in Europa gibt, die immer noch in Tierparks oder bei Zirkusbetreibern in zu engen Gehegen leben.