StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernEntscheidung über Schulen fällt künftig immer mittwochs

Bildungsgipfel

Entscheidung über Schulen fällt künftig immer mittwochs

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Steigt die Inzidenz an diesem Stichtag über 150, sollen die jüngeren Schüler wieder zu Hause lernen, weiterführende Klassen werden im Wechselunterricht beschult. Die Abschlussklassen dürfen weiter in die Schule.
Veröffentlicht:07.04.2021, 20:11

Artikel teilen:

Am Donnerstag geht in Mecklenburg-Vorpommern für alle Schüler die Schule wieder los, die nicht in einem Landkreis mit einer Inzidenz von mehr als 150 leben. Das teilte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch beim digitalen Bildungsgipfel des Radiosenders Ostseewelle mit.

Demnach soll in den 1. bis 6. Klassen der Regelbetrieb wieder voll aufgenommen werden. Weiterführende Klassen werden im Wechselunterricht beschult. Abschlussklassen werden Vollzeit unterrichtet.

Damit die kommenden Schulwochen regelmäßiger und planmäßiger organisiert werden können, solle ab sofort jeden Mittwoch anhand der aktuellen Inzidenzzahl entschieden werden, wie der Schulbetrieb ab dem Montag darauf geregelt wird. Die Abschlussklassen sollen auch bei einem Wert über 150 weiter zur Schule gehen, die jüngeren sollen zu Hause lernen, alle anderen erhalten Distanzunterricht.

Bettina Martin bat die Schüler, die Coronatests anzuwenden, die zweimal wöchentlich in den Schulen angeboten werden. Schon vor den Ferien hätte sich rund ein Drittel der 180.000 Schüler im Land testen lassen beziehungsweise selbst getestet. Pflicht sei das aber nicht.

Die Hälfte des Präsenzunterrichts ist ausgefallen

Knapp die Hälfte des Präsenzunterrichts sei in diesem Schuljahr ausgefallen. Das dürfe aber kein Anlass sein, jetzt eine höllische Aufholjagd zu starten. „Wir müssen nicht wirklich alles aufholen, können jetzt nicht alles reinbimsen.” Ziel müsse vielmehr sein, die Lehrpläne „ein bisschen auszumisten”. „Wir müssen gucken, wo können wir fokussieren, wo können wir ein bisschen locker machen. Nicht jeder Punkt, nicht jedes Komma muss nachgeholt werden. Das ist nicht das Ziel und das ist auch nicht machbar.”

Der Vorschlag, alle Schüler sollen das Schuljahr komplett nachholen, wurde in der Runde abgelehnt. „Das wäre nicht fair. Dazu haben sich viel zu viele zu sehr angestrengt. Außerdem haben wir gar nicht genügend Lehrkräfte”, sagte Anton Fischer, Vorsitzender des Landesschülerrates.

Das bestätigte Bettina Martin. Jeder, der freiwillig wiederholen wolle, solle dies aber tun dürfen. Das Land helfe hier unter anderem mit Geld für Nachhilfe, Förderprogrammen und Lehramtsstudenten als Vertretungslehrer.

„Es war und ist eine unglaubliche Herausforderung für Schüler, Eltern und Lehrer. Unsere Aufgabe ist jetzt, dass wir die Prüfungen absichern, sich alle in Ruhe vorbereiten und in eine gute Zukunft starten können.” Neben Bettina Martin saßen Maik Walm, Vorsitzender der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, sowie Kay Czerwinski, Vorsitzender des Landeselternrats, beim Bildungsgipfel an den Mikrofonen.