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Provokationen als Schutzschild

Es geht nicht nur um Ausländer

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Die "Lügenpresse" ist zum Kampfbegriff der Pegida-Bewegung geworden. Aber allgemeine Medienschelte hilft Wutbürgern nicht weiter. Ein Kommentar. 
Veröffentlicht:07.01.2015, 21:24
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„Lügenpresse“: Dieses Macht- und Schlachtwort gehört in diesen Tagen zum Standard-Vokabular von Pegida-Teilnehmern. Angesprochen sind Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, die aus Sicht der Rufer falsch über Pegida berichten. Da ist es fast schon Realsatire, dass ausgerechnet Pegida-Anhänger gleich reihenweise die Chance ausschlagen, ihre Sicht auf die Dinge in den Medien darzustellen.

Oder ist die „Lügenpresse“ das Schutzschild, um unliebsame Wahrheiten nicht an sich heranzulassen? Zum Beispiel, dass Köpfe von Pegida und Ablegern selbst mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind oder der Neonazi-Szene zugerechnet werden.

Wie wir aus kritischen Anrufen in der Redaktion und Leserzuschriften wissen, stoßen Forderungen von Pegida auch auf Sympathien in der Region. Und: Es ist oft das Gefühl, Entscheidungen von „oben“ ausgeliefert zu sein, das die Menschen verärgert.

Selbst wenn es Pegida nicht gäbe: Auch wir müssen uns ständig fragen lassen, ob wir auf der Seite der Leser stehen. Nicht, indem wir ihnen nach dem Mund schreiben, sondern Themen aufgreifen, die das Leben der Menschen vor Ort berühren. Dazu gehört auch, den „Mächtigen“ auf die Finger zu schauen.

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