StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernEx-Minister Krause will Rausschmiss zuvorkommen

Drohende Zwangsräumung

Ex-Minister Krause will Rausschmiss zuvorkommen

Röbel / Lesedauer: 2 min

Die Zwangsräumung der Villa bei Fincken, in der Ex-Verkehrsminister Günther Krause wohnt, ist beantragt. Doch in dem Fall gibt es eine neue Entwicklung.
Veröffentlicht:20.04.2018, 06:00

Artikel teilen:

Die Peinlichkeit einer Zwangsräumung durch einen Gerichtsvollzieher, vermutlich auch noch unter den Augen der Öffentlichkeit, will sich Günther Krause wohl doch ersparen. Anders ist diese Kehrtwende im Fall des einstigen Bundesverkehrsministers nicht zu deuten: Krause und seine Frau Heike wollen das Landhaus im Finckener Ortsteil Knüppeldamm, das sie seit einem Jahr sozusagen illegal bewohnen, jetzt doch freiwillig verlassen.

Das teilte der Rechtsanwalt der Klägerfamilie Szustak dem Nordkurier mit. „Nachdem wir den Gerichtsvollzieher mit der Räumung des Hauses in Knüppeldamm beauftragt hatten, hat Herr Krause mir gegenüber am Mittwochabend erklärt, dass er und seine Ehefrau freiwillig ausziehen werden“, sagte Arne Trimpop. Als Termin zur Übergabe des Hauses habe man den 30. April 2018, 10 Uhr vereinbart.

„Ich gehe derzeit davon aus, dass Familie Krause auch tatsächlich ausziehen wird. Allerdings werden wir die Zwangsvollstreckung erst einstellen, wenn wir die Schlüssel für das Haus tatsächlich bekommen haben“, so der Anwalt.

Schlüsselübergabe platzte

Die Krauses hatten das komfortable Wohnhaus mit Sauna und Hallenschwimmbad im April des vergangenen Jahres vom Unternehmer-Ehepaar Szustak erworben, den Kaufpreis von 459.000  Euro aber nie bezahlt. Daraufhin gingen die Eigentümer vor Gericht. In einem Vergleich vor dem Neubrandenburger Landgericht im Februar war eine letzte Zahlungsfrist vereinbart worden, die aber Ende März abgelaufen war und Krauses danach zum Auszug spätestens am 10. April verpflichtete.

Die vereinbarte Schlüsselübergabe durch Krauses Anwalt Peter-Michael Diestel am 10. April platzte aber. Krauses hatten sich am Vorabend still und leise davongemacht (der Nordkurier berichtete). Arne Trimpop sagte, dass man schon an jenem 10. April mit einem Gerichtsvollzieher hätte anrücken können. „Das haben wir aber nicht getan, weil Kollege Diestel die Schlüsselübergabe zugesagt hatte. Und dann vertraut man einfach einem Kollegen.“

Villa soll erneut auf Immobilienmarkt angeboten werden

Einen Tag später habe man die Zwangsräumung beim Amtsgericht in Waren/Müritz beantragt, weil die Schlüssel nicht kamen. Heike und Günther Krause sollen sich derzeit in Kirchmöser bei Brandenburg aufhalten, dort besitzt das Paar ein Haus.

Das komfortable Landhaus in Knüppeldamm soll jetzt erneut auf dem Immobilienmarkt angeboten werden. „Der Verkauf der Immobilie war schließlich das, worum es eigentlich ging. Interessenten können sich gern in unserer Kanzlei melden“, sagte Arne Trimpop.