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Jahrestagung in Schwerin

Experten suchen Wege zu mehr Organspenden in MV

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Bundesweit warten mehr als 10 000 Patienten auf ein neues, lebensrettendes Organ. Doch die Zahl der Spender geht zurück. In Schwerin suchen Experten nach Wegen, diesen Trend umzukehren.
Veröffentlicht:24.11.2015, 13:13
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Vor dem Hintergrund einer deutlich gesunkenen Zahl von Organspendern in Mecklenburg-Vorpommern kommen am Dienstagnachmittag die Transplantationsbeauftragten der Krankenhäuser im Nordosten zu ihrer Jahrestagung in Schwerin zusammen. Dabei sollen zwei Kliniken für ihre Bemühungen um die Organspende ausgezeichnet werden. Um welche es sich handelt, wird am Nachmittag bekanntgegeben.

Im Gegensatz zum Bundestrend ist die Zahl der Organspender im bisherigen Verlauf dieses Jahres in MV auf den tiefsten Stand seit 2010 gesunken. Von Januar bis Oktober wurden im Nordosten bei 23 Spendern nach ihrem Tod Organe entnommen, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres 35 Spender waren. Das war damals ein kräftiges Plus von 40 Prozent. Aber auch in den Jahren davor war die Zahl der Spender höher als 2015. Bundesweit stieg die Zahl der Spender in diesem Jahr bisher von 713 auf 736.

Vertrauen der Bürger erschüttert

Nach dem Vergabeskandal war bundesweit 2014 ein Tiefpunkt erreicht worden. Unregelmäßigkeiten bei der Auswahl der Empfänger hatten das Vertrauen der Bürger in die Organspende erschüttert. Trotz der seither wieder gestiegenen Spenderzahl seien von Januar bis Oktober in Deutschland nur 2455 Organe entnommen worden, hieß es weiter. In Mecklenburg-Vorpommern wurden 83 Organe entnommen, um sie kranken Menschen einzupflanzen. Auch dies ist der niedrigste Stand seit 2010. Mehr als 10 000 Patienten warten in Deutschland auf ein neues Organ. Die DSO mit Sitz in Frankfurt koordiniert alle postmortalen Spenden.