StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernFDP fordert Tüv-Pflicht für Windräder

Mehrere Unfälle

FDP fordert Tüv-Pflicht für Windräder

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Wie sicher sind die Windräder im Nordosten? Zu dieser Frage melden sich nun auch die Liberalen in MV zu Wort. Sie verlangen eine Reform der Prüfpraxis.
Veröffentlicht:22.08.2018, 13:57

Artikel teilen:

Die Diskussion um ein einheitliches Prüfverfahren für Windräder geht in die nächste Runde. Michael vom Baur, stellvertretender Fraktionschef der FDP in MV, forderte nun einen Windrad-Tüv. Unter dem Titel „Unfälle mit Windrädern sind keine Bagatellen” veröffentlichte seine Fraktion am Mittwoch eine Pressemitteilung: Baur nahm darin direkten Bezug auf die vorherige Erklärung von Franz-Robert Liskow (CDU), der einen „sachlichen Umgang mit der technischen Überprüfung von Windkraftanlagen” anmahnte. Eine konkrete Nennung aller Windrad-Unfälle lasse jedoch keinen Zweifel daran, „dass ein Tüv für Windkraftanlagen überfällig ist”, betonte der Liberale.

Deutlich höhere Unfallzahlen

So habe es in den Jahren 2016 bis 2018 in Deutschland deutlich mehr „große Schadensfälle” gegeben als Liskow angegeben habe. Michael vom Baur spricht von "16 Bränden, 15 Flügel- bzw. Gondelhavarien und 4 Turmschäden”. Franz-Robert Liskow sprach dagegen von "1 bis 2 Flügelbrüchen oder Anlagenumstürzen und 4 bis 7 Bränden” pro Jahr. Angesicht der hohen Gewichte und Rotorgeschwindigkeiten bestehe gerade bei Schäden an Flügeln und Gondel der Energieanlagen ein „hohes Risikopotenzial für Personen und Bauten in der Umgebung”, warnte vom Baur. „Ein Abwurf solcher Teile ist keine Bagatelle!”

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Betriebssicherheit der Windräder verlangt nach einer „regelmäßigen Überwachung und Zertifizierung”, so die FDP. Die Fraktion verweist dabei auch auf die gängige Prüfpraxis bei LKW und Schiff. Die Freien Demokraten wollen sich künftig für ein besseres Prüfverfahren bei Windkraftanlagen einsetzen.