Verbraucher werden in den kommenden Wochen am Eierregal der Supermärkte zunehmend die Folgen der Geflügelpest zu spüren bekommen. Wegen der vielerorts geltenden Stallpflicht für Geflügel dürften künftig Freilandeier zunehmend knapp werden, kündigte gestern Marion Dorn, Vorsitzende des Geflügelwirtschaftsverbandes MV, an.
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Nach einer Frist von 16 Wochen dürften Eier nach den Vorgaben der EU nicht mehr unter „Freiland” vermarktet werden, wenn die Legehennen einer Herde so lange keinen Auslauf mehr hatten. Die ersten Fälle von Geflügelpest waren im Nordosten Ende Oktober aufgetreten.
Stallpflicht kann auf Packung genannt werden
„Wir hoffen natürlich, dass sie die Hennen schnellstmöglich wieder ins Freie lassen können und dann die Eier wieder mit der bekannten Deklaration 01 für Freiland vermarktet werden können“, so Marion Dorn. Bis dahin müssten Eier aus Betrieben, die von der Stallpflicht betroffen sind, mit der Kennzeichnung „aus Bodenhaltung” angeboten werden. Möglich sei auch, dass die angeordnete Stallpflicht als Grund für die Einstufung auf den Packungen genannt wird.
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Mit mehr als einer Million Tiere wird in Mecklenburg-Vorpommern die Mehrzahl der Legehennen in Freiland gehalten. Versorgt werden aus dem Land auch die Großräume Berlin und Hamburg.
Mit der Abstufung sind für die Betriebe wirtschaftliche Einbußen verbunden, weil Eier aus Bodenhaltung laut Marktanalysen im Durchschnitt etwa um ein Drittel billiger als Freilandeier verkauft werden. Wegen anderer Vorgaben dürfen Bioeier zunächst noch weiter unter dieser Einstufung verkauft werden, auch wenn die Hennen eingestallt sind.
Kommentare (4)
Klingeling Klingeling
Hier kommt der Eiermann.
Nun werden wir seelisch krank...
... wenn es keine Freilandeier gibt.
Wenn man hier genügend Eier hätte,
wäre das derzeitige Regime längst Geschichte.
Vogelpest und Eier knapp?
Die fabrikmäßige Haltung von Geflügel ist leider noch nicht verboten, weil die Bundesministerin J. Klöckner auf voller Linie versagt. Ich selbst lebe auch auf dem Land und bei uns hält man noch Hühner für den eigenen Haushalt. Bei einem Überschuss wird mit den Nachbarn geteilt, die später auch bei einem Schlachthühner kaufen. So geht mein Verständnis von Hühnerhaltung.