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Friedriszik (SPD) im Kampf gegen Rechts von Partei allein gelassen

Ludwigslust / Lesedauer: 2 min

SPD-Politiker Dirk Friedriszik will im nächsten Jahr nicht mehr für die MV-Landtagswahl kandidieren. Seine Entscheidung hat mit den "Nordkreuz"-Preppern und dem NSU zu tun.
Veröffentlicht:09.09.2020, 17:06

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Der Landtagsabgeordnete Dirk Friedriszik (SPD) will nach dieser Legislaturperiode nicht mehr in den Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Das hat er Ende August überraschend am Rande einer Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Ludwigslust verkündet.

Auf Nordkurier-Nachfrage erläutert der Sprecher für Bundeswehr-, Entwicklungs-, Europa- und Justizpolitik seine Beweggründe: „Ich stehe mit meinem größten Anliegen, dem Kampf gegen Rechts, in meiner Fraktion komplett alleine auf weiter Flur.”

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Drohungen und Schüsse aufs Haus

Friedriszik macht sich unter anderem stark für die Aufklärung vom rechtsextremen „Nordkreuz”-Prepper-Netzwerk, sitzt im NSU-Untersuchungsausschuss und kritisiert immer wieder die Fehler vom MV-Verfassungsschutz und dem Innenministerium in puncto Extremismus. Er habe wegen dieses Kampfes zahlreiche Anfeindungen und Drohungen erhalten, sogar Schüsse auf sein Haus seien abgefeuert worden, so der 49-Jährige. „Allerdings ist da nichts passiert, es gab kaum Ermittlungen.”

Friederiszik wurde bei der Landtagswahl 2016 als Direktkandidat der SPD über den Landtagswahlkreis Ludwigslust-Parchim III in den Landtag gewählt. Er habe „sehr, sehr lange” nachgedacht, und sei nach reiflicher Abwägung und Gesprächen mit der Familie zu dem Entschluss gekommen.

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Auch „Familiäres und Privates” hätten zu seiner Entscheidung beigetragen. In seinem Ortsverein Ludwiglust bleibe er aber weiter aktiv. Abschließend sagt Friedriszik: „Ich werde die Arbeit gegen Rechts weitermachen, aber ich glaube, ich kann das besser, wenn ich nicht mehr in der Fraktion sein werde.”

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