Schweres Geschütz im parteiinternen AfD-Machtkampf: Landtagsabgeordneter Holger Arppe beschuldigt mehrere ehemalige Fraktionskollegen, ein Bordell in Schwerin besucht zu haben. Arppe war vor einer Woche aus der Partei ausgeschlossen worden, weil er zu brachialer Gewalt gegen Andersdenkende aufgerufen haben soll.
Auf seiner Internetseite schreibt der Ex-Landesvorsitzende nun: „Stellen Sie sich vor, Sie hätten sich im vergangenen Frühsommer nach einem guten Abendessen ahnungslos einer Gruppe von Fraktionskollegen angeschlossen und wären plötzlich in einem bekannten Schweriner Bordell gelandet, wo vor allem junge Brasilianerinnen ihre Dienste anbieten.”
Für ihn als homosexuell empfindenden Mann sei das ein eher ungewohnter Ort gewesen, um den versprochenen Absacker zu genießen. Dort hätten man dann mit ansehen können, „wie verheiratete Familienpolitiker und -väter bei Tageslicht sich nun hier im schummerigen Licht eines Puffs ein paar Pillen einwerfen und zweifelhaften Vergnügungen nachgehen”. Auch hätte man erleben können, wie einer davon lautstark verkündet habe, dass er „eigentlich keine dreckigen Negerfotzen ficken würde”. Arppe will gegen seinen Parteiausschluss vor dem Bundesschiedsgericht der AfD vorgehen.
Fraktionssprecher: „Das ist absurd”
„Nein das ist keine Fiktion”, sagte Arppe am späten Montagabend dem Nordkurier. Einer der mutmaßlichen Bordellbesucher sei ein führender Funktionär (Name dem Nordkurier bekannt). Ein Fraktionssprecher verwies auf eine Sitzung der AfD-Abgeordneten am Mittwoch. Dort werde die Sache zur Sprache gebracht. Der namentlich genannte Funktionär und auch andere hätten Arppes Darstellung aber schon als „absurd” zurückgewiesen.