StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernFür den „Rügener Badejungen“ gibt es noch Hoffnung

Investoren gesucht

Für den „Rügener Badejungen“ gibt es noch Hoffnung

Bergen / Lesedauer: 2 min

Das Aus der Käserei auf Rügen war bereits besiegelt. Doch nun kommt noch einmal Bewegung in den Fall.
Veröffentlicht:16.10.2017, 17:35

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Zwei Wochen nachdem der Aufsichtsrat des Deutschen Milchkontors (DMK) trotz öffentlicher Proteste für 2019 die Schließung der Käserei Bergen beschlossen hat, kommt Bewegung in die Diskussionen. Staatssekretär Jürgen Buchwald aus dem Landwirtschaftsministerium traf sich am Montag mit der Geschäftsführung von DMK. Das Unternehmen sei offen für den Erhalt des Standortes Bergen durch branchenfremde Investoren, teilte das Ministerium am Montag nach den Gesprächen mit.

Agrarminister Till Backhaus (SPD) hatte die Abwicklung des Standortes auf Rügen kritisiert und dem DMK soziale Verantwortungslosigkeit vorgeworfen. Ein DMK-Sprecher sagte nun, man würde ein Weiternutzungskonzept für den Standort prüfen. Hinter den Kulissen sollen bereits Sondierungsgespräche mit der Rotkäppchen Peter Jülich GmbH vorbereitet werden, die 1995 die Markenrechte für den „Rügener Badejunge“ erworben hatte.

Herstellung des Käses auf Rügen brachte zuletzt zwei Millionen Euro Defizit

Zuletzt hieß es, der Käse solle künftig in Jülichs „Käserei Altenburger Land“ produziert werden. Aber geht das? „Wir haben es hier aber mit einer sogenannten sprechenden Marke zu tun“, sagt Andreas Lubberger, Anwalt für Markenrecht. Der Käse hinterlasse den Eindruck, dass man es mit einem Produkt von der Insel Rügen zu tun habe. Demnach dürfe diese Marke nur auf Rügen hergestellt werden.

Nach Angaben des DMK brachte die Herstellung des Käses auf Rügen zuletzt rund zwei Millionen Euro Defizit pro Jahr. Selbst hohe Investitionen in eine Modernisierung des Werkes in Bergen würden nicht zu wettbewerbsfähigen Produktionskosten führen, hieß es.

Lesen Sie hier einen Kommentar unseres Reporters Ralph Sommer zu möglichen Konsequenzen der Schließung.