StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernGedenkveranstaltung für NSU-Opfer Turgut in Rostock geplant

„Mord verjährt nicht!”

Gedenkveranstaltung für NSU-Opfer Turgut in Rostock geplant

Rostock / Lesedauer: 2 min

Mehmet Turgut wurde in Rostock von den Rechtsterroristen des NSU erschossen. Zu der Gedenkveranstaltung am Montag werden unter anderem Angehörige und die Bundestagsvizepräsidentin erwartet.
Veröffentlicht:21.02.2019, 15:00
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Zum Gedenken an den Mord an Mehmet Turgut durch den „Nationalsozialistischen Untergrund” (NSU) werden am Montag in Rostock zahlreiche Angehörige erwartet. Neben Hinterbliebenen Turguts werden auch Angehörige des Nürnberger NSU-Opfers Enver Şimşek und Opfer des Bombenanschlags auf die Kölner Keupstraße erwartet, wie die Initiative „Mord verjährt nicht!” als Mitorganisator am Donnerstag mitteilte.

Todestag von Mehmet Turgut

Auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und die Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, Barbara John, haben ihr Kommen angekündigt. „Es ist ein sehr würdiger Rahmen, dass der Todestag von Mehmet Turgut in diesem Jahr die Gelegenheit für ein Treffen von Angehörigen der NSU-Opfer aus ganz Deutschland bietet”, erklärte Imam-Jonas Dogesch von der Initiative. Einen Schlussstrich dürfe es auch nach Ende des NSU-Prozesses nicht geben.

Mehmet Turgut war am 25. Februar 2004 in einem Imbiss von den Rechtsterroristen des NSU erschossen worden. Die Gedenkveranstaltung soll um 16 Uhr am Tatort im Neudierkower Weg stattfinden. Bereits am Vormittag wollen sich Experten auf einer Tagung mit dem Mord und rassistischer Gewalt im Nordosten befassen.

NSU-Aufklärung im Schweriner Untersuchungsausschuss

Bei der Veranstaltung der Evangelischen Akademie sind im Rathaus Vorträge von Angehörigen, Politikern und Fachjournalisten geplant. Als Redner sind unter anderem der Linken-Innenexperte Peter Ritter und SPD-Generalsekretär Julian Barlen angekündigt.

Dabei wird es auch um die aus Sicht der Initiative schleppende NSU-Aufklärung im Schweriner Untersuchungsausschuss gehen. „Die Sacharbeit wird mit Formalia verschleppt, die ausgerechnet das Innenministerium zu diktieren versucht”, kritisierte Dogesch.