Der von der Geflügelpest betroffene Mastputenbetrieb in Heinrichswalde ist gesperrt - die Puten sind mit dem Influenzavirus vom Subtyp H5N8 infiziert. Die gut 31 000 Tiere sollten am Donnerstag getötet werden. "Das ist das erste Glutnest von diesem Virus und das muss schnell ausgetreten werden", sagte Kreisamtstierarzt Holger Vogel in Anklam. Etwa 2000 Puten sind laut Vogel bisher an dem hochansteckenden Virus H5N8 verendet.
Verbot von Freilandhaltung in Sperrzone
Im Umkreis von 50 Kilometern müssen Geflügelhalter ihre Tiere von sofort an im Stall lassen. Eine entsprechende Verfügung hat das Landwirtschaftsministerium erlassen, wie ein Sprecher mitteilte. Auch Tierhalter in der Nähe von Wasserrastplätzen von Zugvögeln an Binnenseen und an der Ostseeküste müssen ihre Hühner, Enten oder Gänse einsperren. Nach den Worten des Kreisamtstierarztes Holger Vogel in Anklam reicht das Gebiet über den Landkreis Vorpommern-Greifswald hinaus bis in die Uckermark, die Mecklenburgische Seenplatte und bis nach Polen.
Nach Angaben des Agrarministeriums wird jetzt alles Geflügel - auch in privaten Kleinsthaltungen - im Umkreis von drei Kilometern um den Geflügelpest-Betrieb begutachtet. Vogel schätzt den Bestand auf rund 1000 Tiere. Im Radius von einem Kilometer soll das Geflügel vorsichtshalber getötet werden. Ein Betrieb mit 115 000 Legehennen soll aber außerhalb des Drei-Kilometer-Radius liegen.
Herkunft des Erregers noch unklar
In dem Betrieb in Heinrichswalde habe es seit Anfang des Monats erhöhte Todesraten gegeben, die sich in den vergangenen Tagen gesteigert hätten, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler- Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter. Wie der Erreger der Geflügelpest in den Bestand kam, ist laut Mettenleiter noch unklar. Das FLI habe vier Experten in den Ort geschickt, die nach den Ursachen forschen. Zuletzt war 2008 ein hochpathogener H5-Erreger in Deutschland aufgetreten.