StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernGeiselnahme endet auf Intensivstation

Landgericht Rostock

Geiselnahme endet auf Intensivstation

Rostock / Lesedauer: 2 min

Eine zweistündige Gewaltorgie musste im März ein 39-jähriger Mann über sich ergehen lassen. Jetzt stehen die mutmaßlichen Täter vor Gericht.
Veröffentlicht:05.08.2019, 13:41

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Vor dem Rostocker Landgericht müssen sich von Dienstag an zwei Männer für eine brutale Geiselnahme, Raub und gefährliche Körperverletzung verantworten. Die 35 und 63 Jahre alten Angeklagten sollen im März in Lalendorf (Landkreis Rostock) einen 39-Jährigen in die Gartenlaube des jüngeren Beschuldigten gelockt und schwer misshandelt haben, teilte das Landgericht am Montag mit. Dabei habe der Mann ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Nasenbeinfraktur und Kopfplatzwunden erlitten. Das Opfer musste mehrere Tage auf der Intensivstation notärztlich versorgt werden.

In der Laube soll zunächst einer der Beschuldigten das Handy des Geschädigten mit einer Axt zertrümmert und ihm ins Gesicht geschlagen haben. Dann hätten beide ihn gezwungen, sich auszuziehen und die Kleidung zerschnitten und verbrannt. Damit wollten sie das Opfer laut Staatsanwaltschaft demütigen und an der Flucht hindern. Über zwei Stunden hätten die mutmaßlichen Täter ihr Opfer mit einem Axtstiel, der flachen Axtseite und den Fäusten geschlagen. Zudem habe er nackt für mehrere Minuten Holz hacken müssen, was einer der angeklagten Männer gefilmt habe.

Drohung mit Mord an Lebensgefährtin

Letztendlich soll der 35-Jährige dem Mann zudem mit einer Kettensäge gedroht haben, ihn zu zersägen. Damit das Opfer die an ihm verübte Gewaltorgie nicht bei der Polizei meldete, drohten die beiden Angeklagten, den 39-Jährigen und seine Lebensgefährtin umzubringen.

Im Laufe der Gewalthandlungen sollen die Angeklagten dem Opfer unter anderem 30 Euro, ein Telefonladekabel, eine Powerbank und 2 Flaschen Bier weggenommen haben. Ob Täter und Opfer sich kannten, geht laut Landgericht aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft nicht explizit hervor. Es könnte allerdings sein, dass es Kontakte innerhalb der Kleingartenanlage gegeben habe.

Der 35-Jährige sitzt den Angaben des Landgerichtes zufolge seit der Tat in Untersuchungshaft und bestreitet die Vorwürfe. Der 63-Jährige habe sich bislang nicht geäußert und sei auf freiem Fuß.