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Hanseyachts

Greifswalder Bootsbauer erwarten Boom

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Hanseyachts geht davon aus, dass Kunden mehr Geld in die Schiffe investieren, weil Kreuzfahrten ausfallen. Allerdings hat das Unternehmen mit erheblichen Corona-Folgen zu kämpfen.
Veröffentlicht:01.10.2020, 18:32

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Der Greifswalder Bootsbauer Hanseyachts hat nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Monaten einen kräftigen Auftragszuwachs verbucht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrage der Anstieg von Juli bis September 85 Prozent. Damit stünden allein aus diesem Quartal 264 Boote für 62 Millionen Euro in den Büchern. Vor einem Jahr habe deren Zahl bei 158 gelegen, teilte am Donnerstag das Unternehmen mit, das sich als zweitgrößter Segelyachthersteller der Welt einstuft.

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Nachfrageschub durch Corona-Krise

"Ähnlich wie der Campingbranche beschert die Covid-19-Pandemie auch der Bootsindustrie einen Nachfrageschub. Ausgefallene Kreuzfahrten und Fernreisen lassen unseren Kunden derzeit mehr Geld für schönere Schiffe im Portemonnaie. Wir müssen jetzt lediglich noch die letzten negativen Folgen der ersten Lockdown-Phase verarbeiten“, so Hanseyachts-Geschäftsführer Jens Gerhardt.

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Kredite bis zu 17 Millionen Euro

Zwar habe das Unternehmen jederzeit produzieren können. Allerdings sei es von März bis Mai 2020 nicht möglich gewesen, wegen geschlossener Häfen Boote zu verkaufen. Dieses Auftragsloch habe im Sommer zu zwei Monaten Kurzarbeit bei Hanseyachts geführt. Zudem fehlten laut Gerhardt von März bis September immer wieder Mitarbeiter und Teile wegen geschlossener Grenzen und Quarantänen. Dies habe zu verspäteten Auslieferungen und erhöhten Kosten geführt. Zur Überwindung dieser Folgen sei mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern, Frankreich und Polen sowie den Hausbanken verhandelt und ein Rettungsschirm aufgespannt worden. Hanseyachts könne Kredite von bis zu 17 Millionen Euro aufnehmen.

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