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Immer mehr MV-Bürger Opfer von kriminellen Zuwanderern

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Weit mehr als ein Jahr versuchte die AfD, Zahlen zur Kriminalität von Zuwanderern zu bekommen. Doch die Innenministerien mauerten. Jetzt wurde die Blockade gebrochen.
Veröffentlicht:07.01.2021, 08:32

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Es gab offizielle schriftliche Anfragen an das Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern, es gab Anträge im MV-Parlament, es gab Schriftwechsel mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) – doch eines gab es im Zeitraum zwischen Sommer 2019 und Dezember 2020 nicht: Zahlen und Fakten zum Täter-Opfer-Verhältnis zwischen Deutschen und Zuwanderern. Die Informations-Blockade hinsichtlich der Fragen der AfD-Fraktion in Schwerin und Berlin gipfelte darin, dass das Landesinnenministerium auf das Bundesinnenministerium verwies – und umgekehrt.

Kann die Polizei weitere Statistiken liefern?

Und der mittlerweile wegen eines umstrittenen Waffenkaufs zurückgetretene Innenminister Lorenz Caffier (CDU) verstieg sich im Oktober 2019 im MV-Landtag in Richtung der AfD-Abgeordneten zu der Aussage: „Falls Ihr Antrag […] darauf hinausläuft, […] die Täter-Opfer-Beziehung im Einzelnen abzubilden, […] dann frage ich Sie: Wo wollen Sie in der Landespolizei stattdessen Stunden kürzen, um auch noch diese Arbeit zu leisten?“

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Dass steter Tropfen aber offensichtlich auch den dicksten Blockadestein höhlt, bekam die AfD jetzt als Weihnachtsgeschenk präsentiert. Am 22. Dezember 2020 teilte der durch verschiedene Missstände im Innenministerium schwer in die Kritik geratene Staatssekretär Thomas Lenz völlig überraschend mit, dass es bereits seit Anfang 2020 möglich ist, mit Unterstützung „eines neuen Auswertetools für statistische Erhebungen der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern Kombinationen von Tatverdächtigen und Geschädigten/Opfern“ zu erstellen. Und dies sogar bis ins Jahr 2016 zurück.

Täter-Opfer-Verhältnisse von Deutschen und Zuwanderern

Mit anderen Worten: Die Polizei beziehungsweise das Innenministerium ist seit zwölf Monaten sehr wohl in der Lage, für die vergangenen vier Jahre Opfer-Täter-Beziehungen auch hinsichtlich der Nationalitäten in Mecklenburg-Vorpommern zu erheben. Demnach gab es im Jahr 2016 insgesamt 92 aufgeklärte Fälle, in denen Deutsche als Tatverdächtige galten und 108 Zuwanderer die Opfer waren. Im Jahr 2019 wurden 168 Fälle mit deutschen Tatverdächtigen und 221 Opfern im Bereich der Zuwanderer registriert.

Umgekehrt bewegen sich die Zahlen laut Statistik in wesentlich größeren Dimensionen. Im Jahr 2016 wurden 450 aufgeklärte Fälle notiert, in denen Zuwanderer die Tatverdächtigen und 597 Deutsche die Opfer waren. Bis zum Jahr 2019 schnellten die Daten auf 734 aufgeklärte Fälle mit Zuwanderern als Tatverdächtige und 987 Deutschen als Opfer in die Höhe.

Zahlen, die Nikolaus Kramer mit deutlichen Worten kommentiert. „Seit 2016 wurden unsere Bürger vier- bis fünfmal häufiger Opfer von Zuwandererkriminalität als umgekehrt. Wir sehen, wie die unkontrollierte Einwanderung zu schwerer Gewalt, sexuellem Missbrauch und anderen Vergehen gegenüber vielen Einheimischen geführt hat“, sagt der AfD-Fraktionschef im MV-Landtag. Die Landesregierung habe davor viel zu lange die Augen verschlossen. Gerade ein Innenminister sollte sich an seinen jüngst geleisteten Amtseid erinnern, so Kramer. „Schutz verdienen auch die Deutschen.“